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Seltene Aufnahmen aus Pogromnacht 1938 veröffentlicht

Neue Aufnahmen aus der Reichspogromnacht 1938 sind aufgetaucht. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem veröffentlicht die repräsentativen Bilder.
Von Israelnetz
Neue Fotoaufnahmen der Pogromnacht von 1938 zeigen unter anderem die Zerstörung einer Synagoge in Nürnberg

JERUSALEM (inn) – Die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat am Mittwoch seltene Fotoaufnahmen der Pogromnacht von 1938 erstmals veröffentlicht. Anlässlich des 84. Jahrestags der Pogromnacht zeigt die Einrichtung die Bilder und ordnet sie in den historischen Kontext ein. Die Bilder seien repräsentativ, hieß es in einer Mitteilung.

Die Aufnahmen stammen aus einem Album eines jüdischen US-Soldaten. Er war während des Zweiten Weltkriegs in der Spionageabwehr der US-Armee in Deutschland tätig. Nach dem Tod des Soldaten entdeckten seine Tochter und die Enkel das Album auf dem Dachboden.

„Als ich das Album öffnete, fühlte ich mich, als würde mir ein Loch in die Hände gebrannt“, sagte die Enkelin Elischeva Avital. Ihr Opa hatte nie zuvor über das Erlebte berichtet oder die Bilder gezeigt. Die Familie entschied sich, das Album Yad Vashem zu übergeben. Die Holocaust-Gedenkstätte sammelt solche Besitztümer von Überlebenden und ihren Nachkommen.

Bilder zeigen auch Täter

Nach einer Überprüfung veröffentlichte Yad Vashem nun die Bilder. Die Aufnahmen sind von zwei Fotografen der Nationalsozialisten gemacht worden und zeigen die Pogrome in Nürnberg und Umgebung. Neben Aufnahmen von zerstörten Häusern und Synagogen, sind auch Bilder von Juden in Schlafanzügen zu sehen. Sie sind aus dem Schlaf gerissen worden, ehe sie von den Nationalsozialisten schikaniert wurden. Es gibt einige Bilder, die die Täter selbst in Aktion zeigen, etwa beim Einsammeln von Büchern, die sie vermutlich später verbrannten.

Pogrom am 9. November 1938: Nationalsozialisten zerstören jüdische Einrichtungen Foto: Yad Vashem
Täter am Werk: Nationalsozialisten zerstören jüdische Einrichtungen

Der Leiter der Fotoabteilung Yad Vashem, Jonathan Matthews, sagte: „Wir sehen SS-Männer und SA-Leute beim Legen der Brände, bei der Zerstörung von Häusern und jüdischen Geschäften und bei der Demütigung der jüdischen Bevölkerung.“ Dies sei ein Beweis dafür, „dass dies von oben diktiert wurde und kein spontanes Ereignis einer wütenden Öffentlichkeit war“.

Die Bilder werden „als ewige Zeugen dienen“, sagte der Vorsitzende von Yad Vashem, Danny Dajan. Es sei von großer Bedeutung, die Gräueltaten zu bezeugen und solche wertvollen Dokumente „für immer in Yad Vashem aufzubewahren“. Denn sie vermitteln Menschen der kommenden Generationen in Israel und aller Welt die Geschichten des Holocausts.

In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 plünderten, brannten und zerstörten Nationalsozialisten viele Geschäfte und Wohnungen in jüdischem Besitz. Rund 1.400 Synagogen in Deutschland und Österreich wurden angezündet und zerstört. Jüdische Bürger erlebten Angriffe: 92 Juden wurden umgebracht, rund 30.000 Juden deportiert. (joh)

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4 Antworten

  1. Dass es wichtig ist, solche Gedenkstätten zu pflegen und auch Beweismaterial zu ergänzen, zeigt die Leugnung des Holocausts von verschiedenen Stellen in der Welt und dazu das zögerliche Antworten von denen, die es besser wissen sollten.
    Aber dass es ein Umdenken im Handeln hervorruft, ist nicht bewiesen. Ganz im Gegenteil. In China wiederholt sich das Drama auch in unseren Tagen und das zurückgefallene Russland deportiert neuerdings Ihre „eigenen Landsleute“ aus den ukrainischen Gebieten. Das wiederum zeigt, dass es eben nicht die Landsleute Russlands sind, die in der Ukraine leben, sondern hilflos ausgelieferte Menschen, die nicht wissen, wass ihnen blühen wird. Meine Gedanken sind bei Ihnen. Möge Ihnen geholfen werden, bevor es zu spät ist.
    Es bleibt also offen, wie diese Gedenkstätten genutzt werden können, um der Wiederholung solcher Greueltaten einen Riegel vorzuschieben. Ich wünsche den Verantwortlichen richtig viel Erfolg bei der Definition entsprechender Richtlinien. Warum nicht diesen Staaten jegliche Teilnahme am Entscheidungstisch verwehen, bis die eigenen Hausaufgaben gemacht sind. Aber ich will den Ergebnissen nicht vorgreifen. Viel Erfolg!

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  2. Schalom liebes Israelnetz-Team,

    danke für diesen ausführlichen Artikel. Als ehemalige Schülerin einer deutschen Schule nach 1990 (Mittlere Reife 2005) weiß ich um die Greueltaten der Nazis. Bis heute bin ich sehr betroffen, wenn ich von derartigen Greueltaten — vor allem gegen Juden — lese oder höre. Dass diese Fotos der Täter, die sich bestialisch an Gottes Bundesvolk vergangen haben, nun veröffentlicht wurden, ist sehr wichtig. Als ich Yad Vaschem vor wenigen Jahren besuchte, war dieses einzigartige Museum stärker als alle Besuche in ehemaligen Konzentrationslagern und alle anderen Gedenkveranstaltungen.

    Der Vorsitzende von Yad VaSchem, Danny Dajan, fand die richtigen Worte zu diesem Anlass.

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  3. Es ist aber wichtig , schon im Vorfeld bevor sich dieses Unheil realisiert , abzuwehren. Was früher mit “ Kauft nicht bei Juden “ und Ausgrenzung und Diffamierung begann, sehen wir heute bei der BDS – Bewegung, nur halt auf internationaler Ebene. Ausgrenzung und „Kauft nicht bei Juden “ heute international.

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  4. Über die wahren Hintergründe der BDS Bwg. wäre zu empfehlen : von Autoren Alex Feuerherdt und Florian Markl DIE ISRAEL BOYKOTTBEWEGUNG

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