DOHA (inn) – Der führende ägyptische Prediger und Sprecher der Muslimbruderschaft, Jussuf al-Qaradawi, ist in Katar am Montag im Alter von 96 Jahren verstorben. Wegen seiner radikalen Ansichten ist der Prediger in Ägypten mehrfach zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, bis er schließlich 1961 nach Katar umzog. Dort war er vor Verfolgung sicher.
Al-Qaradawi hatte immer wieder zu Gewalt, darunter auch zu Selbstmordattentaten gegen Israelis aufgerufen. Am 18. Februar 2011 nahm er nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak an den Siegesfeiern auf dem Tahrir-Platz in Kairo teil. Dort sagte der islamische Geistliche, es sei Aufgabe der Muslime, die Juden „zu strafen“, „so wie Hitler das im Holocaust getan hat“.
Nicht mit Juden an einem Tisch
Im Jahr 2013 boykottierte Al-Qaradawi eine interreligiöse Konferenz in Katar, weil Juden dabei sein sollten: „Ich habe beschlossen, nicht teilzunehmen, damit ich nicht auf derselben Plattform neben Juden sitzen muss, solange sie Palästina verletzen und Moscheen zerstören und solange die palästinensische Frage nicht gelöst ist“, zitierte die katarische Zeitung „Al-Arab“ damals den Ägypter. „Es gibt keine größere Ungerechtigkeit als das, was die Juden unserem Volk in Palästina angetan haben.“
Bei dem katarischen Sender „Al-Dschasira“ hatte der Muslimbruder eine eigene Sendung mit großem Einfluss in der ganzen arabischen Welt. Deshalb wurde er auch „globaler Mufti“ genannt.
Al-Qaradawi ist 1926 in Ägypten geboren. In seiner Jugend studierte er an der Kairoer Al-As’har-Universität, wo er den Gründer der radikalen Muslimbruderschaft Hassan al-Bana kennenlernte und ihm folgte. Die Todesursache wurde bisher nicht bekannt gegeben. (uws/eh)
Eine Antwort
Ein Judenhasser weniger.