EILAT (inn) – Dutzende Palästinenser sind am Montag vom Flughafen Ramon im südlichen Israel nach Zypern gereist. Erstmals flogen somit Palästinenser aus dem Westjordanland vom Flughafen Ramon ab, wie die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt als Teil einer Reihe von Gesten, die das Leben der Palästinenser erleichtern sollen.
Die erste Flugmöglichkeit vom Flughafen Ramon nutzten 40 palästinensische Einwohner von Bethlehem und Hebron. Zusammen mit Israelis flogen sie um 11:30 Uhr Ortszeit mit der Fluggesellschaft „Arkia“ nach Larnaka, einer Hafenstadt im südlichen Zypern. Der Rückflug ist für Freitag geplant.
Der Geschäftsführer von „Arkia“, Os Berlowitz, zeigte sich zufrieden mit dem Start der besonderen Flüge. „Der Traum ist tatsächlich in Erfüllung gegangen“, erklärte er. Die Fluggesellschaft erhalte viele Anfragen von Palästinensern aus dem Westjordanland, die vom Ramon-Flughafen fliegen wollen. Auch Anfragen aus dem Gazastreifen gebe es. Diese dürfe „Arkia“ jedoch aus Sicherheitsgründen nicht annehmen.
Weitere Fluggesellschaften planen Flüge
Eigentlich wollten die Fluggesellschaften „Pegasus“ und „AtlasGlobal“ auch am Montag ihren ersten Flug für Palästinenser vom Flughafen Ramon anbieten. Doch die israelische Flughafenbehörde gab einen Tag zuvor bekannt, dass sich die Pläne vorerst verzögern. Die beiden Unternehmen fliegen von Israel aus die Türkei an.
Bislang mussten Palästinenser, die ins Ausland fliegen wollten, dafür nach Jordanien reisen. Alternativ konnten sie sich auch um eine Einreisegenehmigung nach Israel bemühen, um vom Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv zu starten. Diese Genehmigung ist allerdings schwer erhältlich.
Der Anstoß für das Projekt kam vom Verbindungsmann der israelischen Armee für die Palästinenser, Generalmajor Ghassan Alian. Die für „Regierungsaktivitäten in den Gebieten“ zuständige Militärbehörde COGAT und der Inlandsgeheimdienst Schabak haben dafür Sicherheitsbestimmungen eingerichtet.
Palästinensische Autonomiebehörde warnt vor Flügen
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) warnt vor den Flügen und rief die Palästinenser dazu auf, die neue Route nicht zu benutzen. Die palästinensische Souveränität werde untergraben und lediglich israelischen Interessen kämen bei diesem Projekt zur Geltung.
Der palästinensische Politikwissenschaftler Hani Masri bedauert den Start der Flüge. Die Verwendung der neuen Route zerstöre die Hoffnung der Palästinenser auf einen eigenen Flughafen im Westjordanland oder Gazastreifen. Dies schrieb er am Dienstag in der palästinensischen Zeitung „Al-Quds“. (joh)
3 Antworten
Eine gute Entwicklung. Und was tut die Palästinenserführung? Wieder ihr eigenes Volk verraten. Einen eigenen Flughafen am St. Nimmerleinstag erwarten. Warum sollen Terrorfinanziers mit einem eigenen Flughafen belohnt werden?
So sehe ich das auch, Fabian.
Hoffentlich geht das gut im Flugzeug, wobei welche die fliegen können, auch arbeiten.
Sind ja nicht alle Terror- Finanzierte von Abbas.
Typisch für die Araber im Judea, reklamieren! Aber selber nichts zu standen.