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Israel mit vielen Verkehrstoten

Verglichen mit europäischen Ländern landet Israel auf dem letzten Platz, wenn es darum geht, die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren. Neue Pläne der Regierung sollen dem Einhalt gebieten.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Allein vergangene Woche starben in Israel 19 Menschen, unter ihnen vier Kinder, im Straßenverkehr. Ein kürzlich veröffentlichter Verkehrssicherheitsbericht des Europäischen Rates zeigt Bitteres auf: Israel belegt den letzten Platz unter den europäischen Ländern bei der Reduzierung der Verkehrstoten. Dies berichtet die israelische Onlinezeitung „Times of Israel“.

Die Rangliste vergleicht die Staaten in der Fähigkeit, die jährlichen Verkehrstoten in den vergangenen zehn Jahren zu reduzieren. Israel lag mit einem Rückgang von 4,7 Prozent am Ende der Liste.

Die ersten beiden Plätze erreichten Norwegen und Litauen. Sie konnten die Zahl der Verkehrstoten um mehr als 50 Prozent verringern. Länder wie Rumänien und Ungarn, die beide im Durchschnitt mehr Verkehrstote als Israel haben, konnten jedoch Rückgangsraten von 12 und 15 Prozent erreichen.

Hoch gesteckte Ziele

Die hohe Zahl der Verkehrstoten wird in Israel in Politik und Gesellschaft wahrgenommen. Staatspräsident Jitzchak Herzog schrieb am Samstag auf Twitter: „Innerhalb einer Woche wurden 19 Welten für ihre Lieben zerstört.“ Er fügte hinzu: „Es ist entsetzlich. Der Krieg gegen Verkehrsunfälle ist ein Krieg um unser aller Leben.“ Er forderte die Bürger auf, im Straßenverkehr besonders vorsichtig zu sein. Im vergangenen Jahr kamen in Israel insgesamt 364 Menschen bei Verkehrsunfällen um Leben – etwa eine Person pro Tag.

Anfang August stellte Verkehrsministerin Merav Michaeli (Arbeiterpartei) einen Plan vor, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Der auf fünf Jahre angelegte Plan sieht vor, die Zahl der Toten um 50 Prozent zu reduzieren. Mithilfe von geografischen Einteilungen sollen die Verkehrsbedürfnisse neu ausgerichtet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Fahrern der arabischen Gemeinschaft, jungen Verkehrsteilnehmern, sowie auf den Fahrern von Lastwagen, Bussen und Motorrädern. Die endgültige Genehmigung des Plans steht noch aus, sie wird erst Mitte 2023 erwartet.

Der Leiter der nationalen Straßensicherheitsbehörde, Avi Naor, sagte, dass Verkehrsunfälle „über den Verlust von Menschenleben, die Trauer und den Schmerz für die Familien“ hinaus auch Kosten mit sich brächten. Jährlich entstünden im Zusammenhang der Unfälle und Verkehrstoten Kosten im Milliardenhöhe. Auch diese seien künftig zu reduzieren. (joh)

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3 Antworten

  1. Ich traue mir ja wirklich viel zu, was meine Fahrkünste anbelangt, aber eine Taxifahrt vom Flughafen Ben Gurion nach Tel Aviv während der rush hour hat mich eines besseren belehrt… selbst nur als Mitfahren hatte ich Angst, da nicht heile raus zu kommen. Die Israelis fahren wie die Henker, die Busfahrer halten in 3er Reihen nebeneinander um die Menschen ein- und aussteigen zu lassen. Hupen sind dazu da, um die Bahn frei zu machen und dazwischen laufen immer noch Menschen über die Strasse, die zwar viele Fahrspuren hat, aber im gesamten viel zu eng ist. Dazu kommen dann noch die parkenden Autos auf fehlenden Parkplätzen.
    Als die Städte gebaut wurden noch dazu auf engem Raum hatte sich keiner denken können, dass es mal so viele Autos geben würde. Auch wenn es einen guten öffentlichen Nahverkehr gibt hat Israel dort eine mega Aufgabe.

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  2. Ja, mich wundert das nicht. Israelis sind Kamikaze-Fahrer und immer diese Staus,
    die Huperei, wenn die Ampel erst auf Gelb steht.
    Ich bin ja oft als Radlerin in Israel unterwegs, wie ich das bisher überlebt habe, weiß ich auch nicht?

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    1. So nun bin ich seid gut einer Woche wieder in DL.
      Mich wundert es überhaupt nicht.Wir waren an den
      Arbeitstagen im Norden nach Ma alot 25 km unterwegs
      und am Nachmittag zurück.Es wird gefahren wo es Platz
      hat.Wenn es ginge auch oben trüber..es wird auf der
      zweiten Spur überholt dann schwungvoll rüber um nach
      rechts abzubiegen .Es wird auf Kante gefahren und nach
      einem km trifft man sich an der Ampel wieder.Der Blinker
      ist nicht so wichtig die Hupe schon.Dann die Rollerfahrer
      chaotisch man quetscht sich vor bei der Ampel.Manchmal
      stellt sich die Frage:wo hat der die Fahrerlaubnis gewonnen.
      Kolonnen springen ist ganz normal einfach rein wo eine
      Lücke ist ..das macht jeder so.Notfalls auf dem Stand
      Streifen.Rechts Überholen ganz normal bei uns unter
      Strafe verboten .Beim Parken links rechts gegen die
      Fahrrichtung bei uns Strafzettel.
      Bei einem Jerusalemtag wurde ich nach 2/3 Zebrastreifen
      angefahren und schwupps bin ich auf der Strasse gelandet.
      Ein Bild hätte ich machen sollen.!!??nun gehts mir wieder
      gut einige Blauen Flecken hatte ich schon.Jaaa in
      Israel sind viele SCHUTZENGEL unterwegs zum Glück.SR

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