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Archäologen belegen Schriften des Flavius Josephus

Erstmals wollen Forscher Beweise gefunden haben, die den Bericht des Historikers Josephus Flavius über die Eroberung Jerusalems im Jahr 70 nach Christus bestätigen. Demnach befindet sich der Ausgangspunkt des Angriffs in der heutigen Jerusalemer Innenstadt.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Zum ersten Mal in der Erforschung des antiken Jerusalems soll es physische Beweise geben, dass die vom jüdischen Historiker Flavius Josephus beschriebenen Ereignisse im Jahr 70 nach Christus stattgefunden haben, wie er sie beschreibt.

Anhand von Berechnungen und Funden bestimmten israelische Archäologen den Ort, an dem die römischen Streitkräfte auf die Stadt Jerusalem Artilleriefeuer eröffneten. Der Ausgrabungsleiter der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) Kfir Arbiv sagte gegenüber der Online-Zeitung „Times of Israel“: „Es ist äußerst aufregend, die Erzählung von Josephus vor Ort beweisen zu können“.

Die Funde stimmten exakt mit den Erzählungen des antiken Historikers über die Geschichte des jüdischen Krieges gegen die Römer überein. Seine Berichte gehörten zu den wenigen zeitgenössischen Quellen über den Fall Jerusalems, doch wegen seiner persönlichen Geschichte würden sie von Forschern mit Vorsicht betrachtet.

Jüdischer Historiker der Römer

Josephus wurde als Joseph Ben Matthias um 28 nach Christus in eine Priesterfamilie geboren. Während der jüdischen Revolte war er führender jüdischer Militärführer, bis er 67 nach Christus von den Römern gefangen genommen wurde. Als Kriegsgefangener gelangte er nach Rom. Als er vorhersagte, dass Vespasian Kaiser werden würde, wurde er freigelassen.

Mit Vespasians Sohn Titus kehrte er im Jahr 70 nach Christus nach Jerusalem zurück. Angeblich wollte er als Vermittler fungieren, doch wurde er nun von beiden Seiten geschmäht. Nach einer viermonatigen Belagerung und erbitterten Schlacht wurde die Stadt schließlich erobert und zerstört. Josephus kehrte nach Rom zurück und verfasste die „Geschichte des jüdischen Krieges“.

Historischen Aufzeichnungen zufolge begann König Agrippa II. während der späten Zeit des Zweiten Tempels im Jahr 40 mit dem Bau einer dritten Mauer zum Schutz eines neuen Viertels im Norden Jerusalems. Es wäre der letzte Akt der Befestigung Jerusalems, zitiert die Onlinezeitung „Ha’aretz“ Amit Reem, IAA-Direktor für die Region Jerusalem.

Angriff durch die dritte Stadtmauer

Aus Angst vor Verdacht, Untreue unter den römischen Oberherren zu provozieren – die zu diesem Zeitpunkt von Kaiser Claudius angeführt wurden – vollendete der König die Mauer nicht. Erst nach Beginn des Aufstands im Jahr 66 wurde die Mauer von den jüdischen Rebellen fertiggestellt. Sie hatten jedoch wahrscheinlich wenig Ressourcen und arbeiteten in Eile.

„Wenn der Bau der Mauer so fortgesetzt worden wäre, wie er begonnen hatte, wäre es unmöglich gewesen, die Stadt zu erobern, da sie aus behauenen Steinen von 20 Ellen Länge und 10 Ellen Breite gebaut worden war, die so perfekt zusammengesetzt waren, dass … es unmöglich gewesen wäre, mit einem eisernen Werkzeug unter ihnen zu graben oder sie mit Kriegsmaschinen zu bewegen“, schrieb Flavius ​​Josephus in seinem Bericht. Doch die Rebellen konnten offensichtlich eine solche Bauqualität nicht erreichen.

Einige der Ballistenkugeln, die die Archäologen bei den Ruinen der dritten Mauer fanden, waren zerbrochen, nachdem sie an der Steinmauer zersplittert waren. „In Jerusalem haben wir Ballistensteine ​​verschiedener Kaliber. Die großen wurden dazu genutzt, die Mauern einzureißen. Kleine Steine, sowie Speerspitzen, Bolzen, panzerbrechende Pfeilspitzen und kleinere Steine, Kies und andere Objekte, wurden genutzt, um menschliche Ziele zu treffen“. So wie Jeremia sagte, dass das Böse aus dem Norden kommen würde, passierte es tatsächlich – aus der Perspektive der Rebellen.

Mithilfe eines Computeralgorithmus konnte Arbiv nachweisen, dass der Radius der Abschüsse der gefallenen Steine ​​den von Josephus beschriebenen 300 bis 400 Metern entsprach. So habe er die Positionen der von der römischen Armee benutzten Katapulte bestimmen können. Diese befänden sich in der heutigen Innenstadt, nahe des Viertels Nachalat Schiva, am sogenannten „Katzenplatz“. (mh)

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2 Antworten

  1. Die Zusatzinformationen, die Flavius Josephus durch seine Aufzeichnungen geliefert hat, sind letztlich auch Zusatzbeweise für die Wahrheit der biblischen Schriften…und dass sich dieser Autor jetzt auch noch archäologisch nachweisen lässt…ist eine weitere Besonderheit.

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  2. Die Angaben über Josephus sind zum Teil unrichtig: Josephus wurde als Gefangener behandelt, bis seine Prophezeiung eintraf. Er blieb bei den römischen Belagerern und diente u.a. als Übersetzer. Nach Rom kam er erst nach dem Sieg der Römer in ihrem Gefolge.

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