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Israel und Argentinien öffnen ihre Holocaust-Archive

Wie auch Israel ist Argentinien im Besitz von Holocaust-Archiven. In einem Abkommen stimmen die beiden Staaten zu, diese gemeinsam zu nutzen und zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt steht das Gedenken und die Aufklärung.
Von Israelnetz
Die Halle der Namen in Yad Vashem erinnert an einzelne Opfer des Holocaust

BUENOS AIRES / JERUSALEM (inn) – Israel und Argentinien haben vorige Woche eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung von Holocaust-Archiven unterzeichnet. Insbesondere die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und das argentinische Archiv der Nation wollen künftig zusammenarbeiten und ihre Exponate und Unterlagen füreinander zugänglich machen.

Die Einigung wurde bei einem einwöchigen Besuch des Direktors der Gedenkstätte Yad Vashem, Danny Dajan, in Argentinien geschlossen. Im Beisein des argentinischen Innenministers Eduardo de Pedro und weiterer hochrangiger Politiker sprachen Vertreter der beiden Staaten von einer wichtigen künftigen Allianz, um des Holocaust zu gedenken und Antisemitismus zu verhindern.

Archive beider Länder profitieren

Dajan erklärte, dass Yad Vashem durch den Austausch in der Lage sein werde, tiefer als zuvor in die Bedeutung und die vielfältigen Schicksale des Holocausts blicken zu können. Bislang verfügt die Jerusalemer Gedenkstätte über 222 Millionen Seiten Dokumentationen zum Holocaust. Die Mitarbeiter bemühten sich, dass anschauliches Material verstärkt auch online eingesehen werden könne. Die argentinisch-israelische Kooperation soll dafür sorgen, dass beide Einrichtungen die Dokumente der jeweils anderen sichten und vervielfältigen können.

„Holocaust-Gedenken, Bildung und Forschung sind der Schlüssel zur Bekämpfung von Intoleranz, Hass und Antisemitismus“, sagte Dajan nach der Unterzeichnung. Er lobte Argentinien dafür, „weitere Schritte in eine richtige Richtung“ unternommen zu haben, damit Jugendliche historisches Wissen über den Holocaust vermittelt bekommen können.

Verbindungen nach Argentinien genauer untersuchen

Die Direktorin der Gedenkstätte Yad Vashem, Mascha Pollack Rosenberg, sagte gegenüber dem Nachrichtendienst „Jewish News Syndicate“: „Der Holocaust ist ein riesiges Puzzle, das aus Teilen unterschiedlicher Größe und Bedeutung besteht.“ Jeder Einzelne, jede Gemeinschaft und Gesellschaft habe ihre eigene Geschichte zu erzählen. Daraus ergebe sich ein großes Bild, welches Yad Vashem und viele weitere Gedenkstätten zusammenzusetzen versuchen.

Weiter betonte Rosenberg die zahlreichen Verbindungen nach Argentinien. Einige Täter flohen in das lateinamerikanische Land und versuchten dort unterzutauchen. Zu ihnen gehört SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann. Ebenso gebe es auch einige Juden, die nach dem Holocaust nach Südamerika reisten, um dort ein neues Leben aufzubauen. Beide Aspekte könnten Wissenschaftler nun genauer beleuchten.

Bildungskooperation beschlossen

Dajan traf sich bei seinem Aufenthalt auch mit dem argentinischen Bildungsminister Jaime Perczyk. Dies berichtet die israelische Verteilzeitung „Israel Hayom“. Die beiden unterzeichneten eine Vereinbarung, wonach Yad Vashem das Bildungsministerium unterstützt, Wissen über den Holocaust zu vermitteln. Sowohl Besuche in Israel, als auch Online-Aufklärung solle es künftig verstärkt geben. „Holocaust-Aufklärung ist der Schlüssel zu unserem Kampf gegen Intoleranz und den grundlosen Hass und Antisemitismus“, erklärte Dajan.

Darüber hinaus traf er sich mit dem argentinischen Präsidenten Alberto Fernández. Auch nahm er am lateinamerikanischen Forum zur Bekämpfung des Antisemitismus teil. (joh)

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3 Antworten

  1. Die deutsche Mörderbrut ist feige geflohen nach Millionen Ermordeten.
    Wie gut, dass wenigstens A. Eichmann keinen Schaden mehr anrichten konnte.
    OT
    Ich hoffe, auch wenn es nicht zum Artikel gehört, dass Putin einem schlimmen Ende entgegen gehen wird.
    Noch lässt er weiter morden…

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  2. Am Israel chai:

    Putin ist hier nicht das Thema und auch als Vergleich zu der Nazi-Zeit mehr als ungeeignet.

    4

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