JERUSALEM (inn) – Nach dem Terroranschlag vom Donnerstag mit drei Todesopfern blieb die Lage über das Wochenende hinweg angespannt. Die Armee führte am Samstag und Sonntag Razzien in Dschenin und Umgebung durch; dorther stammte der Terrorist. Ein Kämpfer des Palästinensischen Islamischen Dschihad wurde dabei getötet.
Die Armee sucht vor allem nach der Familie des Attentäters. Am Samstag sollte der Vater festgenommen werden, aber dieser hält sich versteckt. Am Sonntag verfolgten die Soldaten erfolglos ein verdächtiges Auto. Der Vater behauptete später, einer seiner Söhne und seine Frau seien in dem Auto unterwegs gewesen.
Tödliche Vorfälle
Auf palästinensischer Seite gab es am Sonntag zwei weitere Tote: Als sich eine 47-jährige Frau in Husan bei Bethlehem einem Kontrollposten auf verdächtige Weise näherte, gaben die Soldaten Warnschüsse ab. Doch die Frau lief unbeirrt auf sie zu. Aufnahmen zeigen, dass sie auf weniger als fünf Meter herangekommen war. Schließlich schossen die Soldaten auf die untere Körperhälfte, so dass die Frau zusammenbrach. Die Soldaten leisteten Erste Hilfe. Die Frau erlag später im Krankenhaus von Beit Dschala aufgrund des Blutverlustes ihren Verletzungen.
Nur Stunden später griff eine 24-jährige Palästinenserin in Hebron einen Beamten des Grenzschutzes an. Dieser konnte sich wehren, indem er zwei Schüsse auf sie abgab. Sie wurde dabei getötet, der Beamte leicht verletzt.
Inmitten der angespannten Lage kam es zu einem weiteren tödlichen Vorfall: Bei Aschkelon entwendete ein Mann einer Soldatin eine Waffe. Auf der Flucht wurde er erschossen. Wie die Polizei später mitteilte, handelt es sich um einen psychisch kranken jüdischen Israeli. Er hatte die Soldatin mit einer Plastikwaffe bedroht. Die Soldaten dachten erst, es handele sich um einen weiteren Anschlag. Sie riefen dem Flüchtenden auf Arabisch zu, er solle stehen bleiben.
Keine Einschränkungen für Sicherheitsdienste
Indes wurden die drei Todesopfer des Terroranschlages von Tel Aviv am Sonntag beerdigt. Premierminister Naftali Bennett (Jamina) sprach den Angehörigen in der wöchentlichen Kabinettssitzung sein Beileid aus. Er versicherte, dass Israel alles ihm Mögliche gegen den Terror unternehmen werde. Die Sicherheitseinrichtungen wie der Inlandsgeheimdienst Schabak hätten „keine Einschränkungen“. „Der Staat Israel ist in die Offensive gegangen.“
Bennett verurteilte zudem den Vandalismus am Josefsgrab: „Wir werden so einen Angriff auf eine Stätte, die uns heilig ist, nicht hinnehmen – und wir werden die Randalierer fassen.“ Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) sprach von einem „schwerwiegenden Vorfall“. Eine Gruppe von etwa hundert Palästinensern hatten in der Stätte Feuer gelegt und das Grab teilweise zertrümmert.
Nach der Kabinettssitzung stimmte das Sicherheitskabinett für die Verstärkung der sogenannten Saumzone. Der Plan von Verteidigungsminister Gantz sieht dafür Kosten von etwa 102 Millionen Euro vor. Die Saumzone ist der Bereich zwischen der ursprünglichen Waffenstillstandslinie und der Sicherheitsbarriere und soll als „Puffer“ für zusätzliche Sicherheit sorgen. Der Terrorist vom Donnerstag war durch eine Lücke in der Sicherheitsbarriere nach Tel Aviv gelangt. Regierungschef Bennett sagte, es sei „kein Geheimnis“, dass über die Jahre dort einige Lücken entstanden seien. (df)
13 Antworten
Fotos zeigen da einen Zaun, der mich an Nachbars Gartenzaun erinnert… Er schützt so seine Hühner…
Da sieht man auch Araber, die im Gänsemarsch Riesenlücken passieren –
mit grossen Rucksäcken.
Ich bin eigentlich nur sprachlos und werde meine Familie vor weiteren Urlaubsaufenthalten warnen..
Bis dieser Wahnsinn nachweislich behoben ist…
Dann warnen sie Ihr Familie mal vor weiteren Urlaubsaufenthalten.
Es soll Israelis geben, den graut jetzt schon vor der österlichen Touristeninvasion. Obschon sie noch gar nicht recht begonnen hat.
Übrigens: Mir graut vor Autobahnbrücken in Deutschland. So marode sind sie anderswo nicht… .
„Die Saumzone ist der Bereich zwischen der ursprünglichen Waffenstillstandslinie und der Sicherheitsbarriere und soll als „Puffer“ für zusätzliche Sicherheit sorgen.“ So kann man auch brutalen Landraub sprachlich kaschieren. Nur knapp 20% der Trennmauer liegen genau auf der ursprünglichen Grenze („Green Line“ bzw. Waffenstillstandslinie), während über 80 % der Mauer zum Teil bis 35 Kilometer in die palästinensische Westbank hineinreicht und zum Teil palästinensische Dörfer von ihren Feldern abschneidet. Und der Landraub geht durch die permanenten Siedlungserweiterungen und Erweiterungen von militärischen Zonen ständig weiter. Wie kann Israel (und seine sich hier äußernden vermeintlichen Freunde) angesichts einer solchen Politik erwarten, dass die Palästinenser stillhalten und dieses zum Himmel schreiende Unrecht passiv akzeptieren?
Palästinensische Sicherheit bedeutet natürlich nichts. Die Sicherheitsdienste der Palästinensischen Autonomiebehörde sind dazu da, Israel zu schützen, nicht die Palästinenser. Ihre Beamten sind nirgends zu sehen, wenn die IDF, die israelische Polizei und die Siedler randalieren. Die Sicherheit der Israelis hat Vorrang vor allem anderen; die Besatzer haben Vorrang vor ihren Opfern, den Palästinensern, die unter einem unterdrückenden Besatzungsregime leben.
Wann können wir erwarten, dass Außenminister Yair Lapid davor warnt, dass die israelischen Sicherheitskräfte gegen jeden versuchten Angriff auf Palästinenser durch israelische Staatsbürger „mit Gewalt vorgehen“ werden? Wir sollten unseren Atem nicht anhalten. Der Apartheidstaat Israel glaubt nicht an die Gleichheit der Rassen. (Quelle: Motasem Al Dalloul; arabischer Publizist, am 8.4.22)
@B.Luley
1.
Sie haben schon mal was von Nahostkriegen gehört? Nein?
Israel wurde JEDESMAL angegriffen. Agressoren waren JEDESMAL die arabischen Nachbarn.
Wie oft darf man Ihrer Meinung nach einen Krieg anzetteln gegen Israel mit der JEDESMAL klar einhergehenden Kriegsparole der Vernichtung Israels und seiner Bewohner (=Ankündigung eines Völkermordes!) und wenn es – so wie es gottlob jedesmal passiert ist – schiefgegangen ist nachher krakeelen „die haben mir mein Land wegenommen mimimi“ um damit nach jedem dieser verlorenen Krieg den Status quo ante einzufordern???
Sie haben die Kriege verloren, das sind die Folgen. So ist das – und ist richtig, um Despoten der Welt nicht zusätzlich zu ermuntern…
2.
Landraub? Sie haben schon mal was gehört von den diversen Versuchen zu Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien? Nein?
Die „Palästinenser“ haben JEDESMAL kategorisch NEIN gesagt.
Incl. der „Drei Neins von Kharthoum“.
Sie hätten irgendwann halt mal JA sagen müssen… haben sie nicht! NIE!
Und daher gibt es den „Palästinenser“Staat nicht. Daher gibt es keine völkerrechtlichen Ansprüche. Und daher können AUCH Juden, die privatrechtliche Titel vorweisen können (und das können sie – AUCH Juden KAUFEN dort Land!)
Also bleibt das Fazit:
Verhandlungen ablehnen, immer nein sagen, GANZ Palästina baeanspruchen, Kriege begonnen und verloren.
Das logische Ergebnis sehen wir.
Der beklagte LANDRAUB Israels ist keiner, diese Behauptung ist geschichtsvergessene faktenresistente Diffamierung Israels und wird auch mit noch so häufiger Widerholung nicht richtiger…
Ja, die armen pal. Opfer. Sie sind für ihr Leben gezeichnet, wenn sie einen Israeli töten MÜSSEN. Ironie off.
Das gleiche war schon das Thema auf der Wannseekonferenz. Man war Opfer, das gezwungen war, die Juden zu ermorden, War ganz schrecklich für die Täter,sorry, natürlich Opfer. Aber die Juden zwangen sie ja förmlich dazu, das sie zur Mördern werden MUSSTEN. Und das gleiche machen die bösen Israelis heute wieder. Man zwingt die armen Opfer dazu Mörder zu werden. Zynismus Ende.
Was lese ich hier in einem Kommentar? Die Israelis werden gegen jeden versuchten Angriff vorgehen? Ja, schrecklich, wie kann man es auch nur als israelische Regierung wagen, dass man das Ausrotten seiner eigenen Bevölkerung zu verhindern versucht.
Wundervoll: Der Apartheidstaat Israel glaubt nicht an die Gleichheit der Rassen.
Polizei, Armee, Krankenhäuser, Gerichte, alles mit arabischen Beschäftigten. Aber von Apartheid faseln, den Begriff inflationär zu verwenden, dazu ist man sich nicht zu schade.
Aber wenn Herr Dalloul schon bei dem Apartheidbegriff ist: wie viele jüdische Ärzte arbeiten in pal. Krankenhäusern? Wie viele Juden sind bei der pal. Polizei? Wie viele jüd. Richter gibt es bei der PA? Vielleicht sollte man nicht den Begriff Apartheid gebetsmühlenhaft wie ein hysterischer Papagei verwenden (Begrifflichkeit stammt übrigens von Luley, nicht von mir) Das Problem der Rassen hat wohl eher die Autonomiebehörde. Sollte auch jedem nützlichen Idioten klar sein.
Meine lieben Freunde, in der Torah steht: 1Mo 17,8 und ich gebe euch das ganze Land Kanaan, wo ihr bisher nur Fremde seid. Ihr werdet es für immer besitzen, und ich werde euer Gott sein. Oder: 5Mo 11,8 So haltet denn das ganze Gebot, das ich euch heute gebe, damit ihr stark seid und in das Land kommt und es in Besitz nehmt, in das ihr ziehen werdet, um es in Besitz zu nehmen.
Ich weis, wenn ich jetzt von befreiten Gebieten (Westbank) spreche, wird ein Aufschrei passieren. Bis jetzt sind 87% der Prophezeiungen inn der Torah erfüllt. Die Logik sagt, dass auch die restlichen 13% erfüllt werden wird.
Entweder die Torah stimmt, oder sie stimmt nicht. Wenn sie stimmt, warum glauben wir nicht daran? Wenn sie nicht stimmt, können wir unser ganzes Gesellschaftssystem „in die Tonne werfen“ – es ist auf der Torah aufgebaut.
Das wurde aber auch Zeit, dass die Israelis wieder konsequenter die Grenzen sichern. Auch die mit den Oslo Verträgen vereinbarten A-B-C-Gebiete.
Die Palästinenser hatten ihre Chancen.
Mehrfach.
Durch ihren Fanatismus haben sie diese jämmerlich verspielt.
Jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben. Mir tut es leid um all die israelischen Menschen die durch den Terror leiden oder gar ihr Leben verlieren.
Hinsichtlich des Anschlags in Tel Aviv gab es dazu einen guten Bericht unter Welt.de:
Solange viele Palästinenser ihre Kinder zum Hass erziehen, gibt es keinen Frieden
Wenn die Menschen zum Trinken anstoßen, sagen sie „L’Chaim“ – „Auf das Leben“.
Islamisten verabscheuen dieses Leben. Daraus machen sie kein Geheimnis. In der dschihadistischen Ausprägung lautet ihr Schlachtruf: „Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod.“
Zwei Millionen Palästinenser leben in ärmlichen Zustand in Gaza auf 365 qkm, durch Mauern und Zäune abgeschottet und isoliert von der Außenwelt. Kein Ackerbau, keine Bodenschätze, keine Industrie. Und wenn sie aufmucken und ihr Recht auf Selbstbestimmung und Humanität friedlich einfordern, werden sie erschossen wie gerade am Grenzzaun zum Gazastreifen. Der dicht besiedelten Gaza-Streifen ähnelt sehr stark an den Indianer Reservate in USA. Und ich dachte die Zeit der „Native Reservation“ wäre vorbei. Dahinterstehende Strategie der Isolierung der Palästinenser von der Außenwelt soll die Palästinenser unter ärmlichen Verhältnissen kleingehalten werden bis hinzu die Auslöschung der palästinensischen Bevölkerung.
Hamas beschießt doch Israel mit Raketen! Richtig. Geht es Israel dann nicht um Selbstverteidigung? Das kann man bezweifeln.
Das wichtigste Motiv der Palästinenser besteht doch darin, endlich ein Leben in Freiheit und Würde führen zu können. Beides verweigert ihnen Israel seit 1948. Einmal mehr, einmal weniger.
Wehren sich die Palästinenser nicht, wie seit Jahren in der Westbank, bekommen sie rein gar nichts dafür: Keine Rechte, keinen Staat, keine Souveränität. Ihnen wird nur genommen: Land, Wasser, Bodenschätze, Würde und Freiheit.
Wehren sie sich, wie früher in der Westbank oder seit Jahren in Gaza, bekommen sie es mit der Allmacht der israelischen Armee zu tun.
Der zentralen Elemente der Apartheidregime. Dazu gehören: weitreichende Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Palästinensern durch die Gaza-Blockade und ein Passierschein-System, die Enteignung von mehr als einem Drittel des Landes in der Westbank, strenge Auflagen in Teilen der Westbank, die zur Zwangsumsiedlung von Tausenden von Palästinensern geführt haben, die Verweigerung des Aufenthaltsrechts für Hunderttausende Palästinenser und ihre Angehörige sowie die Aufhebung grundlegender Bürgerrechte für Millionen von Palästinensern.
Die Wut der Muslime auf Israel ist nicht ethnisch bedingt, wie es z.B. Antisemitismus im Christentum der Fall ist, sondern er speist sich aus der systematischen Verfolgung und Ermordung von einheimischen arabisch-palästinensischen Bevölkerung durch den israelische Terrormilizen Etzel und Lechi im Jahr 1948 und die Gründung des Staates Israel auf dem historischen Boden Palästinas.
Der Israel-Palästina-Konflikt ist ein lokaler und zeitlich begrenzter Neuzeit-Konflikt, nicht so wie der Antisemitismus als Traditionsbestandteil des Christentums der Fall ist, in denen das jüdische Volk mit einer unaufhebbaren und zeitlich unbegrenzten Kollektivschuld an der Kreuzigung des Jesus gemacht wird, als Gottesmord oder seltener als Christusmord beschuldigt werden.