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Anklage gegen Sänger Gil Ofarim wegen Verleumdung

Gil Ofarim wird vom Ankläger zum Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft Leipzig kommt zu dem Schluss, dass die Antisemitismusvorwürfe des Sängers gegen einen Hotelmitarbeiter nicht den Tatsachen entsprechen.
Von Israelnetz
Gil Ofarim

LEIPZIG (inn) – Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ihre Ermittlungen im Fall des Antisemitismusvorwurfs gegen einen Hotelmitarbeiter abgeschlossen. Diesen hatte der deutsch-jüdische Sänger Gil Ofarim im vergangenen Oktober erhoben. Der Angestellte stritt dies ab und erstattete seinerseits Anzeige wegen Verleumdung. Die Staatsanwaltschaft gibt ihm Recht, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Ofarim wollte am Abend des 4. Oktober in dem Leipziger Hotel einchecken. Nach seiner Aussage wies der Mitarbeiter ihn ab, weil er eine Kette mit Davidstern trug. Danach veröffentlichte der 39-jährige Sänger, dessen Vater der israelische Musiker Abi Ofarim war, ein Video.

Die Ermittlungen hätten allerdings ein halbes Jahr später „keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben“, hieß es aus der Staatsanwaltschaft. Sie spricht von Ofarims „Schilderung der angeblichen Ereignisse und antisemitischen Äußerungen eines Hotelmitarbeiters auf einer Internetplattform am 05.10.2021“. Im Ermittlungsverfahren ging es um den Vorwurf der Beleidigung, der versuchten Nötigung, der Volkverhetzung und der falschen Verdächtigung gegen einen Hotelmitarbeiter.

Falsche Verdächtigung und Verleumdung als Vorwürfe

Nun muss sich Ofarim selbst vor Gericht verantworten, wenn dieses die Anklage zulässt. Der Tatvorwurf lautet auf falsche Verdächtigung in zwei Fällen, davon einmal in Tateinheit mit Verleumdung. Die Behauptung des jüdischen Sängers, dass es am Abend des 4. Oktober in der Lobby des Hotels „ihm gegenüber zu antisemitischen oder sonst herabsetzenden Äußerungen durch einen unbekannt gebliebenen Hotelgast und einen von ihm als ‚Herrn W.‘ bezeichneten und damit eindeutig identifizierbaren Mitarbeiter des Hotels gekommen sei“, habe nicht bewiesen werden können.

Das gelte auch für die Aussage, „dass es ihm letztlich aufgrund seines durch das Tragen einer Kette mit einem Davidstern auch nach außen bekundeten jüdischen Glaubens durch diesen Mitarbeiter des Hotels versagt worden sei, im Hotel zu übernachten“. Bei den umfangreichen Ermittlungen zum Video und zu Ofarims Schilderung dazu wurde ein digitalforensischer Sachverständiger herangezogen.

Die Staatsanwaltschaft kam in der Gesamtschau der gewonnenen Erkenntnisse zu dem Schluss: Das Geschehen, wie es von Gil Ofarim in seinem veröffentlichten Video geschildert worden ist, hat sich tatsächlich so nicht ereignet. Keine Feststellungen hätten die Schilderung zum Geschehensablauf bestätigt. Somit bestehe kein hinreichender Tatverdacht für ein strafrechtlich relevantes Verhalten des beschuldigten Hotelmitarbeiters.

Video wider besseres Wissen veröffentlicht

Hingegen sieht die Staatsanwaltschaft einen hinreichenden Tatverdacht dafür, dass Ofarim mit dem Wissen um die Unwahrheit seiner Aussagen an dem Abend ein Video aufgezeichnet und am nächsten Morgen auf einer audiovisuellen Plattform eines sozialen Netzwerks im Internet hochgeladen habe. Dabei habe er gewusst, welche ehrverletzenden und in der öffentlichen Meinung herabwürdigenden Folgen dies für den Hotelmitarbeiter haben würde.

Ferner legt die Staatsanwaltschaft dem Sänger zur Last, dass er am 12. Oktober die Behauptungen wiederholt habe. Dabei habe er den Hotelmitarbeiter nach dessen Strafanzeige vom 5. Oktober gegen ihn wegen Verleumdung „nunmehr wider besseres Wissen auch wegen des Tatvorwurfs der falschen Verdächtigung angezeigt“. Auf diese Weise habe er sich selbst einer falschen Verdächtigung strafbar gemacht.

Das Landgericht Leipzig und nicht das Amtsgericht soll den Prozess gegen Ofarim übernehmen. Die Staatsanwaltschaft begründet dies mit der großen und überregionalen öffentlichen Wahrnehmung des Falles. Das Video sei im Internet vielfach aufgerufen worden. Nach wie vor bestehe ein großes Interesse bei Medien und Öffentlichkeit.

Laut Strafgesetzbuch droht Ofraim im Fall einer Verurteilung wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung jeweils eine Geldstrafe. Möglich ist sogar eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Ministerpräsident fordert Entschuldigung

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer schrieb als Reaktion auf Twitter, die deutsche Gesellschaft sei sehr aufmerksam und handele entschieden gegen Antisemitismus. „Darauf müssen sich alle jüdischen Mitbürger verlassen können.“ Der unbegründete Antisemitismusvorwurf habe den Hotelmitarbeiter schwer getroffen, ergänzte der CDU-Politiker. „Das bedarf zumindest einer Entschuldigung.“

Der Zentralrat der Juden in Deutschland übte angesichts der neuen Entwicklungen Zurückhaltung. Der Rat habe die Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen Gil Ofarim zur Kenntnis genommen, erklärte Präsident Josef Schuster. „Im Vertrauen auf unseren Rechtsstaat gilt es, keine Vorverurteilungen vorzunehmen. Der Fortgang des Verfahrens vor dem Landgericht Leipzig, dessen Entwicklung wir mit Interesse verfolgen, bleibt abzuwarten.“ (eh)

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31 Antworten

  1. „Der Zentralrat der Juden in Deutschland übte angesichts der neuen Entwicklungen Zurückhaltung.“

    Schade das der Zentralrat damals keine Zurückhaltung geübt hat und sofort das Hotel und den Mitarbeiter verurteilt hat. Eine Entschuldigung ist leider auch nicht zu erwarten.

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  2. Die staatsanwaltliche Anklageerhebung gegen Herrn Ofarim sollte alle, die in den letzten Jahren inflationär mit dem Antisemitismusvorwurf umgegangen und damit politisches Kapital schlagen wollten, (auch in diesem Forum!) eine Warnung sein. Ob es sich nun um den Bundesbeauftragten Felix Klein, den Zentralratspräsidenten Josef Schuster oder die vielen Antisemitismus-Süchtigen und Israel-Lobbyisten handelt, die meinen, „Freunde Israels“ zu sein. Es sollte auch Anlaß sein dafür, die völlig unbrauchbare Antisemitismusdefinition der IHRA durch die wesentlich klarere AS-Definition der Jerusalem Deklaration zu ersetzen und sich endlich von dem schwammigen Propagandabegriff des „israelbezogenen Antisemitismus“ zu verabschieden, der dem Mißbrauch des Antisemitismus-Vorwurfs Tür und Tor geöffnet hat.

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  3. Wenn das Ergebnis der Ermittlungen ergeben hat (und es wurde ja lange und gründlich ermittelt), dass Ofraim hier tatsächlich versucht hat, bewusst eine antisemitische Handlung zu unterstellen, dann hat auch eine Anklage stattzufinden. Das ist absolut korrekt.

    Schade, dass Ofraim dem Kampf gegen den Antisemitismus damit so sehr geschadet hat. Würde mich echt interessieren, was hier in seinem Kopf vor sich ging.

    Aber: ein Angeklagter gilt so lange als unschuldig, bis der Schuldspruch erfolgt. Was aber sicher unsere Judenhasser – egal ob am Stammtisch, an den Arbeitsplätzen, in Foren – nicht davon abhalten wird, die Verurteilung vorweg zu nehmen.

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    1. Was will er denn zu seiner Verteidigung vorbringen? Das er den Mitarbeiter doch nicht beschuldigt hat? Oder macht er einen auf Scholz und kann sich plötzlich an nichts mehr erinnern?
      Dabei hat er doch selbst die Beweise für seine Schuld in aller Öffentlichkeit präsentiert!

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  4. Es gibt einen Zeugen der sehr wohl gesehen hat, dass Gil Ofarim seinen Davidstern offen getragen hat!

    Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/ueberwachungsvideos-zum-fall-gil-ofarim-beleidigt-statt-beleidigt-a-f8f6a425-553b-421e-a7a5-a8def03b3bbf
    Minute 2:03

    Doch dieser Zeuge ist dem Journalisten Peter Maxwill vom Spiegel nicht genug, denn es gäbe 29 weitere Personen die den Davidstern nicht gesehen hätten. 30 Personen stehen hintereinander, ist doch logisch dass ihn die wenigsten von vorne gesehen haben. Netter versuch!

    Die Aussage eines Zeugen wird mit der 29 fachen Anzahl von Nichtzeugen neutralisiert…..Ganz große Nummer „Der Spiegel“.

    Eine Betriebsrätin die 1m weiter weg stand und ebenfalls eincheckte hätte auch nichts gehört, sie wäre in jedem Fall eingeschritten, denn es wäre ja Ihre Aufgabe Menschen vor ungerechter Behandlung zu schützen.
    Ich habe von Ärzten gehört die Menschen getötet hätten. OK eine Betriebsrätin (die für 200,-EUR die Nacht absteigt) ist natürlich was ganz anderes.

    Wie man krampfhaft versucht die Glaubwürdigkeit dieser Zeugin, die gegen Gil Ofarim ausgesagt hat, zu erhöhen. Wohingegen man die Glaubwürdigkeit des Zeugen der für Gil Ofarim aussagt zu mindern.

    MP Kretschmer spricht von Deutschen und Juden und von Vertrauen das über Jahrzehnte hart erarbeitet wurde aber auch von drohender Zerstörung dieses Vertrauens durch Gil Ofarim dem Musiker. Dieses Statement lässt tief blicken!

    Nachdem ich mir die Videos angeschaut und die Aussagen angehört habe bin ich von der Unschuld Gil Ofarims überzeugt, er sagt die Wahrheit!

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  5. @Christin “ Schade, dass Ofraim dem Kampf gegen den Antisemitismus damit so sehr geschadet hat“.
    Er heißt: Ofarim nicht Ofraim!
    Nicht schlimm, jeder weiß, dass es dir nicht um Ofarim oder dem Kampf gegen Antisemitismus geht.

    Es gibt keinen Kampf gegen Antisemitismus, sonst wäre er längst gewonnen.

    Ich als Nichtjude und absolut unreligöser Mensch wundere mich ernsthaft über den Judenhass seitens Christen und Muslime. Wenn Juden nicht begonnen hätten zu glauben, woran würden Christen und Muslime heute glauben?
    Vielleicht hassen Sie Juden unbewusst dafür, dass sie ihnen diese Religionen gebracht haben . 🙂

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    1. Stimmt, es hießt Ofraim, ist der schnelligkeit geschuldet gewesen und dass man nach dem Senden nicht mehr korrigieren kann.

      Mir geht es nicht um den Kampf gegen den Antisemitismus. Würden Sie dies bitte an ein paar Bespielen festmachen? Wäre nett von Ihnen.

      Und dann bitte noch ein paar Beispiele dafür, dass ich Juden hasse. Danke.

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  6. „Schade, dass Ofraim dem Kampf gegen den Antisemitismus damit so sehr geschadet hat. Würde mich echt interessieren, was hier in seinem Kopf vor sich ging.“
    Wenn das mal keine Vorverurteilung ist!
    Ich hätte den Konjunktiv benutzt, denn er ist zwar angeklagt, aber noch nicht verurteilt. Aber das ist wohl für manche, die permanent mit dem Antisemitismusvorwurf hausieren gehen und das Totschlags“argument“ des unterstellten „Judenhasses“ zu diskreditieren versuchen, etwas zu kompliziert.

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    1. Nein, das ist keine, denn ich habe nicht geschrieben, das ich Ofarim verurteile. Aber irgend etwas muss er sich dabei gedacht haben, als der den Weg mit dem Video wählte.

      Und die Diskussion hat dem Kampf um den Antisemitismus geschadet. Egal ob es zu einem Prozess gegen Ofarim kommt und ob es zu einer Verurteilung kommt oder nicht. Aber für Judenhasser ein gefundenes Fressen.

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      1. Stimmt! Er hat uns Juden sehr geschadet, wenn er “ gelogen“ hat.
        Und richtig, die “ Judenhasser“ werden es immer wieder mit uns allen
        gleichsetzen.
        Ich habe ihm übrigens eine Mail geschrieben.

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  7. Sie sollten sich mit Sawsan Chebli zusammentun.
    Gemeinsam zeigt sich schöner an !

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    1. Ist schon interessant. Da droht man mit Anzeige, weil die eigenen Argumente von den meisten hier nicht akzeptiert werden. Weil sie nicht bereit sind, sich dem Antisemitismus und Judenhass unterzuorden. Weil sie nicht bereit sind, die Meinung zu teilen, dass es das Recht der Palästinenser ist zu morden. Die nicht bereit sind, den Friedennobelpreis für Barghouti zu fordern oder Ahed Tamimi als Ikone zu verehren. Die nicht bereit sind, Israel die jordanische Besatzung des Landes in die Schuhe zu schieben.

      Interessant finde ich allerdings Nötigungsversuche, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die sich hinter das jüdische Volk stellen, die nicht bereit sind, die Geschichte für eine Ideologie zu klittern, die wir schon mal hatten und die manche Leute bis heute verteidigen (heute kam, dass Ursula Haverbeck ins Gefängnis muss, trotz ihrer 93 Jahre) . Seien es nun einzelne Personen oder Israelnetz als Plattform für Diskussionen.

      Da meint man, über die Schiene Anzeige gehen zu müssen, lehnt aber jegliche Diskussion ab, außer Statements und vielleicht eine Antwort kommt nichts. Wer nicht bereit ist zu diskutieren, sondern die eigene Meinung als einzige Wahrheit verkaufen will, der User als politische Gegner bezeichnet, sollte sich überlegen, ob der Weg über die Diktatur führt, die den vermeintlichen Gegner zum Schweigen bringen soll oder ob man vielleicht doch in die Diskussion einsteigt.

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  8. Aha. Da passt ihnen einiges nicht. Wenn sie nur kritisch gegen Israel sind dann beantworten sie mir. Eine Frage. Annerkenn sie Existenzrecht Israels?. Wenn sie mir diese Frage nicht beantworten oder mit Nein beantwortet dann sind sie feindlich angestellt und laufen gefar selber Anzeige an halz zu bekommen. Glauben sie nicht das sie hier alle einschüchtern können und den Forum zum verstummen zu bringen. Wir haben keine Angst.
    Mfg
    Jery

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    1. Genau so ist es, Jerry. Er wird sie nicht beantworten, denn er hat es ja mehrfach getan: Staaten haben kein Existenzrecht, also auch Israel nicht. Aber diese Frage stellt sich beim Iran nicht, stellt sich auch bei Großpalästina nicht. Da darf die Existenz nicht in Frage gestellt werden.

      Hat Israel eine Geschichte in diesem Land oder Palästina? Aber bei manchen scheint Palästina schon vor 10.000 Jahren auf dem Gebiet existiert zu haben, Israel erst seit 1948.

      ja, es ist ein Versuch einzuschüchtern. Uns, aber auch Israelnetz. Aber weder Israelnetz wird schweigen, noch wir.

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      1. Jery, ich bin eher selten ein Anhänger der Ausführungen von Björn Luley. Und seine obige (01.04.22, 17.44) Ankündigung von Strafanzeigen gegen Forums-Mitdiskutanten empfinde ich eher als erheiternd (Ihre gleichlautende Replik (02.04.22, 19.30) stimmt mich allerdings auch nicht anders.)

        Nur: Es gibt Herrn Luley nur einmal, ohne Alias oder „Doppelgänger“. Das kann ich Ihnen versichern.

        Beste Grüsse,
        EJ

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  9. Sonderbar, sehr sehr sonderbar ist nur, daß man Israel – die einzige Demokratie im Nahen Osten und Repräsentant von lediglich 2 Promille der Weltbevölkerung – laufend mit dem beschönigenden und irreführenden Begriff „Israelkritik“ aburteilt.
    Hat dagegen schon mal jemand etwas gehört von „Syrienkritik“, „Saudiarabienkritik“, „Irakkritik“, „Libanonkritik“ oder oder oder…
    Wahlweise auch ev. „Nordkoreakritik“, „(Weiss)russlandkritik“. „Irankritik“…. usw. usf.
    All diese Nationen – lupenreine Diktaturen – (und viele andere mehr!) hätten tatsächlich verdient, mit einer solchen Begrifflichkeit systematisch kritisiert zu werden.
    Nein… totale Absenz!
    Nur „Israelkritik“ – nochmal: die einzige Demokratie im NO – wird solchermaßen völlig realitätsvergessen diffamiert!
    Unter den „Israelkritikern“ gibt es zum einen Israelfeinde und Antisemiten, die Ihre wahre Gesinnung bewusst hinter ihrer „Israelkritik“ verstecken, aber auch „nützliche I.“ (ohne jemand beleidigen zu wollen…), die diesen Mechanismus einfach nicht verstehen (wollen)
    Eine dritte Kategorie „Israelkritiker“ sehe ich bisher nicht.

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    1. Lieber Herr Fischer, irgendwann werden auch Sie vielleicht einsehen, daß es kein Verbrechen ist, Israel NICHT zu lieben und den Zionismus als eine verfehlte rassistische und kolonialistische Ideologie abzulehnen mit Antisemitismus nicht das geringste zu tun hat.
      Ich wiederhole, was mein sehr verehrter Schulkamerad Moshe Zuckermann, einer der bekanntesten israelischen Soziologen, neulich gesagt hat: „Wer noch immer nicht den Unterschied zwischen Judentum, Zionismus und Israel mithin zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik begriffen hat, wird zwangsläufig miteinander vermengen, was auseinandergehalten gehört.“
      Und vielleicht sagt Ihnen der Name Victor Klemperer etwas, ein bekannter deutscher (und jüdischer) Literaturwissenschaftler (1881-1960) und Holocausüberlebender, der in seinem veröffentlichten Tagebuch schrieb: „Zionismus und Antisemitismus sind mir gleichermaßen widerwärtig und scheinen mir gleichermaßen vorsintflutlich.“ Wie recht dieser kluge Mann hatte!

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    2. Zustimmung, möchte noch um den Begriff Zionismus ergänzen:
      Defin. Wörterbuch:
      (Ende des 19. Jahrhunderts entstandene) jüdische Bewegung, die das Ziel hat, einen selbstständigen Nationalstaat für Juden in Palästina zu schaffen

      Dass dies bitter notwendig war, zeigten die Pogrome bis hin zur Gipfelung in der Schoah. Und Palästina, das bis zu der Besatzung durch die Römer ein jüdischer Staat war, war zwangsläufig die richtige Entscheidung. Palästina war in der Folge nie ein eigeständiger Staat. Was wäre heute? Hätten wir wieder Pogrome an Juden in unseren Ländern,solche Verbrechen wie jetzt gerade in der Ukraine, in Butscha geschehen? Und die Welt würde wieder wegsehen. Wer den jüdischen Staat ablehnt oder das Existenzrecht verneint, sollte sich überlegen, ob dies sein Wunsch ist.

      2.
      [partei]politische Strömung im heutigen Israel und innerhalb des Judentums (1) in aller Welt, die eine Stärkung und Vergrößerung des Staates Israel befürwortet und zu erreichen sucht
      Ja, diese Strömung gibt es, aber sie hat keine Aussicht auf Umsetzung. Die Stärkung ja und die erleben wir in unseren Zeiten- Abrahamsabkommen, Erfindungen usw. Der Staat wird nicht vergrößert. Wer dies behauptet manipuliert vorsätzlich.

      Im Gegensatz dazu haben wir aber ein Großpalästinabestreben. Bei den Pal. selbst, die ihren Kindern bereits in den Schulbüchern beibringen, dass ihnen das komplette Gebiet gehört. Wo in Sommercamps das Morden von Juden geübt wird. In Websites, die offen Terroristenverehrung betreiben. Auf Konzerten, wo Juden der Auftritt verboten wird oder an der Decke Schweine mit „Jude“ hängen.

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  10. Kontext: Gil Ofarim ist meines wissens die einzige öffentliche Person die in Deutschland den Davidstern offen trägt. Der Davidstern ist nicht nur Zeugnis seines Glaubens, sondern auch unbewusst zu seinem „Markenzeichen“ geworden. Wer Gil Ofarim kennt, kennt auch seinen Davidstern. Menschen die Aversionen gegen Juden haben gefällt dieses Selbstbewustsein des Gil Ofarim überhaupt nicht. Sie hassen ihn und seinen Stern.

    1. Gil Ofarim steht in der Schlange mit bis zu 30 weiteren Personen.
    2. Eine Person die einige meter hinter ihm steht ruft: Pack deinen Stern ein! Das ist wie: zieht den Bayern die Lederhosen aus.

    Diese Person konnte nicht sehen ob Gil Ofarim einen Stern trug oder nicht, er meinte ja auch den Stern der zu seinem Markenzeichen geworden ist und den Gil Ofarim bei jeden Auftritt dabei hat.

    Jetzt geschieht etwas entscheidendes

    Ab diesem Zeitpunkt befindet sich der Davidstern im Raum weil er thematisiert wurde. Völlig egal ob Gil Ofarim einen Stern trug oder nicht, er ist im Raum und vor dem geistigen Auge.

    3. Rezeptionist Herr W. hört diesen Satz und springt auf den Zug auf und wiederholt den Satz der vom Ende der Schlange kam. Weil er ebenfalls das Markenzeichen von Gil Ofarim kennt und sich daran stört.

    Leider hatte Gil die Kette mit und zeigte Sie im Video und so dachten viele es ginge um die physisch anwesende Kette. Da sind die meisten in eine Denkrinne getappt!

    Im Übrigen trug er 2 Ketten, ich will das Video sehen, wo Gil Ofarim die beiden Ketten entweder anzieht oder hervorholt. Warum gibt es dieses Video nicht, das wäre doch eindeutig.

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  11. @Christin

    Hass würde ich mit dem Mangel an Liebe nachweisen.

    Er ist ein Musiker der in Ihren Augen wahrscheinlich gelogen hat. Und wenn er es getan hätte?
    Für mich wäre er dann ein Musiker der gelogen hat.
    Für Sie ist er ein Volk das gelogen hat. Das widerum ist eine viel größere Lüge!

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    1. Komplett falsch.

      Nein, ist er nicht. Aber wie bei dem israelischen Soldaten, der einen Attentäter erschossen hat und der Sachverhalt geprüft werden musste, so erwarte ich dies auch bei einem Musiker. Der Soldat wurde vor Gericht gestellt und verurteilt. Und auch da gab es die User, die aus irgendwelchen unscharfen Videos den Sachverhalt zu erkennen glaubten. Aber das ist die Sache der Ermittlungsbehörden. In Israel wie auch hier.

      Ob es tatsächlich gelogen war, wird vor Gericht entschieden, wenn es zu einer Anklage kommen sollte.
      Ja, es ist dann ein Musiker der gelogen hat.

      Nicht das Volk Israel, nicht das jüdische Volk steht dann vor Gericht, sondern ein Deutscher jüdischen Glaubens.
      Der dann vielleicht versucht hat, die Antisemtismusdebatte zu instrumentalisieren. Aber das entscheidet das Gericht. Nicht Sie, nicht ich. Und das muss er dann verantworten.

      Eines aber zeigt die Geschichte, es wäre besser gewesen, Ofarim hätte das mit dem Video nicht gemacht, sondern wäre den Weg der Strafanzeige gegangen. Dass diese Sachen immer und wieder hochkochen sieht man ja leider an unzähligen Beispielen dieser Art. Und das hat nichts aber auch gar nichts mit dem jüdische Volk zu tun, sondern immer nur mit Einzelnen.

      Dass ich zum jüdischen Volk stehe, das sollten Sie eigentlich an meinen Antworten an die merken, die sich hier in ihrem Judenhass hervortun. Die, die ihren Judenhass hier ausleben, die Terroristen huldigen, sei es Barghouti, Tamimi oder Nasrallah. Sollten Sie an den Diskussionen mit Sky, Jerry, Reiser, Jantscher, Eddi und wie sie alle heißen merken.

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  12. Der Zentralrat der Juden in Deutschland übte meines Erachtens angesichts der neuen Entwicklungen völlig zu Recht Zurückhaltung, indem er die Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen Gil Ofarim zwar sachlich zur Kenntnis nahm, sich aber einer vorverurteilenden Bewertung enthielt.

    Schließlich erfordert die Unschuldsvermutung, dass jeder einer Straftat Verdächtigte oder Beschuldigte während der gesamten Dauer des Strafverfahrens als unschuldig behandelt wird und nicht er seine Unschuld, sondern die Strafverfolgungsbehörde seine Schuld beweisen muss.

    “Felix Klein, dem Zentralratspräsidenten Josef Schuster oder vielen anderen” im Zusammenhang mit der Causa Gil Ofarim zu unterstellen, sie seien “Antisemitismus-Süchtige und handelten als Israel-Lobbyisten, die meinen, “Freunde Israels” zu sein””, ist für mein Gefühl ein unzulässige Bewertung, vor allem mit dem Zusatz “politisches Kapital” aus deren behaupteter “Antisemitismus-Sucht” schlagen zu wollen”.

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  13. Hallo Herr Luley,
    zur Abwehr eines Antisemitismusvorwurfs staatsanwaltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen
    bzw. anzudrohen, dürfte wohl einem intellektuellen Offenbarungseid gleichkommen.
    Von einem Menschen aber der nicht davor zurückschreckt in seinen Beiträgen hemmungslos fremde Texte abzukupfern (Gideon Levy/Haaretz), darf man aber offensichtlich auch nichts anderes erwarten.

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    1. Lieber Herr Ibrahim, ich will weder irgendjemanden einschüchtern oder irgendjemanden zu etwas „nötigen“. Ich lasse mich allerdings nicht länger von Leuten beleidigen und verleumden, die ohne irgendeinen Beleg dafür vorlegen zu können, mich leichtfertig des „Judenhasses“ oder des Antisemitismus beschuldigen, beides Vorwürfe, die angesichts der jüngeren Geschichte unseres Landes und den Verbrechen der Nazibarbaren besonders gegenüber den europäischen Juden von allergrößter Schwere sind. Wie ich bereits weiter oben ausgeführt habe, gibt es leider viele Menschen, die sich als „Freunde Israels“ verstehen und nicht in der Lage sind, zwischen berechtigter und begründeter Kritik an israelischer Regierungspolitik und Antisemitismus bzw. Judenhass zu differenzieren und mit diesen Vorwürfen Andersdenkende diffamieren und diskreditieren wollen.
      Nicht von ungefähr findet diese Diskussion unter dem Artikel über den Vorfall mit Gil Ofarim statt, der es sich vermutlich auch sehr einfach machen wollte und seinen Frust über sein Anstehen im Hotel kurzerhand in einen Antisemitismusvorwurf umwandelte, was jetzt wohl ein Eigentor zu werden verspricht. Wer andere glaubt ohne handfeste Belege zu haben, derartig beleidigt und mit übler Nachrede dikreditiert, sollte die Konsequenzen nicht scheuen oder vorher überlegen, was er über andere sagt oder schreibt. Das Internet und ein Pseudonym sind kein Schutz vor ungestrafter Beleidigung und übler Nachrede. Auch nicht in diesem Forum! Ich habe übrigens den Eindruck, dass dies einige bereits verstanden haben und ihre Wortwahl entsprechend überdenken.

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  14. Zu den Videobeweisen. Tatsache ist, dass Überwachungsvideos nicht gerade die qualitativ besten sind. Diese Auswertungen können nur Fachleute vornehmen.

    Aber ich möchte noch einen Punkt zu Videos ergänzen und wie man damit umgehen kann.

    Palästina-Portal, hat gerade einen Artikel veröffentlicht und nachgewiesen, dass mit einem Vorfall, der über 10 Jahre zurück liegt, immer und immer wieder in der Vergangenheit der gleiche Vorfall als gerade passiert verkauft wurde. Ein Video, für das übrigens vorher dutzendfach – und unter Beobachtung von Journalisten – geübt wurde. Und doch verwendet man diese Bilder immer und immer wieder. Das Portal hat zurecht darauf hingewiesen, dass solche Manipulationen schaden.

    Interessanterweise hat aber genau dieses Portal in einem Artikel ein Bild verwendet, das sie schon vor Monaten verwendet hatten. Sie haben es als „Foto zur Illustration“ bezeichnet, ist schon mal korrekt und gut. Aber die Auswahl des Bildes zeigt, dass hier instrumentalisiert werden soll.

    Bilder und Videos sind manipulierbar. Bilderprogramme lassen dies mit Leichtigkeit prüfen. ich möchte in dem Zusammenhang mal wieder an das Bild erinnern, wo angeblich ein israelischer Polizist auf dem Tempelberg einen Pal. zusammenschlägt. Tatsache: es war ein amerk. Jude, dem er zur Hilfe kam, als der von Arabern zusammen geschlagen wurde, weit weg vom Tempelberg.Und wenn mir jetzt noch jemand von den üblichen Verdächtigen erzählt,wo die auf dem Bild vom Tempelberg zu sehende Tankstelle steht, wäre ich ausgesprochen dankbar.

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  15. @B.Luley.
    Natürlich ist es KEIN Verbrechen, Israel NICHT zu lieben. Den in Ihrer Aussage enthaltenen Vorwurf, ich würde dies behaupten, weise ich daher natürlich zurück. Natürlich darf man Antizionist sein. Auch das keine Verbrechen.
    Aber es ist ein Verbrechen, an dieses Land – ich wiedehole mich: Die EINZIGE Demokratie im Nahen Osten – andere, nämlich UNVERGLEICHLICH strengere Maßstäbe anzulegen als an sämtliche – im Ggs. zu Israel tatsächlichen – Tyranneien weltweit (incl. der Hamas- und Fatah-Terrorverwaltungen) und sich dabei hinter dem Begriff „Israelkritik“ zu verschanzen.
    Das ist Antisemitismus, da die einzige Grundlage für diese doppelbödigen Standards sich eben an der jüdischen Verfasstheit dieses Landes dingfest machen lässt.

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  16. @Wolfram Fischer
    Sie werfen mir vor, an Israel andere Massstäbe anzulegen. Darf ich daran erinnern, dass dieses Forum „israelnetz“ heißt und sich weitestgehend mit Themen, die Israel betreffen befasst? Erwarten Sie wirklich, dass wenn man z.B. die illegalen Siedlungen auf enteignetem palästinensischen Land in der Westbank kritisiert, man im selben Atemzug die Menschenrechtsverbrechen der chinesischen Regierung oder den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine oder die Kriegsverbrechen der US-Army im Irak kritisiert und nur dann Kritik an israelischer Politik „ehrlich“ und akzeptabel sei? Sie wollen ablenken, das ist es.
    Herr Fischer, ich bin seit vielen Jahren Schöffe am Landgericht München und z.Zt. am Landgericht Frankfurt. Es ist mir noch nie passiert, dass ein vom Gericht Beschuldigter, seien es Drogendelikte, Einbruchsdiebstähle oder Wirtschaftsverbrechen, jemals dem Gericht vorgeworfen hätte, ihn verurteilt zu haben, obwohl eine ähnliche Tat doch auch in der Nachbarstadt oder an irgendeinem anderen Ort auf dieser Welt in ähnlicher Weise verübt worden sei und er daher eigentlich schuldfrei sei, nach dem Motto: „Wenn der einbrechen darf, dann kann man mir meinen verübten Einbruch doch nicht anlasten.“
    Israel steht nicht über dem Recht, auch wenn das manche glauben. Auch Sie offenbar. Im übrigen ist es mir herzlich egal, ob ein Beschuldigter Hindu, Christ, Mormone, Jude oder Muslim ist. Keine Religion steht über der anderen. Und an das Ammenmärchen eines christlichen, hinduistischen, islamischen oder atheistischen Volkes glaube ich nicht. Auch nicht an ein „jüdisches“.

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  17. An Björn Luley, mit Ihrer Aussage am Ende Ihres Schreibens geben Sie indirekt zu, dass Sie hier Stellung beziehen, über einer Sache, die Sie bis heute nicht verstanden haben. Sie verstehen nicht einmal den Unterschied zwischen den Konflikten China-Tibet, Türkei-Zypern, Russland-Georgien oder Ukraine und dem Konflikt in Israel. Ich hoffte, angesichts der heutigen Kriegsnot, sie würden den Unterschied erkennen. Ich bin so froh, bestimmt über Israel ein Höherer und Gerechterer, Er arbeitet übrigens beim höchsten Gericht.

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