MITZPE HILA (inn) – Der Vater der ehemaligen Hamas-Geisel Gilad Schalit ist tot. Noam Schalit erlag am Mittwochabend im Alter von 68 Jahren einer Krebserkrankung. Am Donnerstag wurde er in seinem Heimatort Mitzpe Hila in Galiläa, unweit der libanesischen Grenze, beigesetzt.
Noam Schalit hatte seit sechs Jahren an Blutkrebs gelitten, berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“. In den vergangenen Jahren verschlechterte sich sein Zustand. Er wurde im Rambam-Krankenhaus in Haifa behandelt.
Noam Schalit wurde bekannt, als sein Sohn Gilad am 25. Juni 2006 in den Gazastreifen entführt wurde. Damals war dieser 19 Jahre alt. Der Entführung ging ein Überfall auf einen Militärposten voraus. Hamas-Terroristen waren durch einen Tunnel nahe des Grenzüberganges Kerem Schalom auf die israelische Seite gelangt. Zwei Soldaten starben, einer wurde verwundet und konnte entkommen.
Marsch von Galiläa nach Jerusalem
Gilad Schalit wurde an einen unbekannten Ort verschleppt. Lebenszeichen gab es nur sporadisch. Sein Vater setzte sich für die Freilassung ein. Unter anderem organisierte er einen Marsch von Mitzpe Hila nach Jerusalem, dem sich viele Israelis anschlossen. Sie wollten die Regierung auffordern, mehr für die Geisel zu unternehmen.
Im Rahmen eines Gefangenenaustausches kam Gilad im Oktober 2011 frei. Für ihn entließ Israel 1.027 palästinensische Häftlinge. Viele waren wegen Mordes verurteilt worden.
Noam Schalit versuchte sich nach der Freilassung selbst an einer politischen Karriere: Er kandidierte bei den Knessetwahlen 2013 für die Arbeitspartei (Avoda). Die Avoda erlangte 15 Sitze. Schalit belegte auf der Parteiliste nur den 39. Platz und hatte keine Chance auf den Einzug ins Parlament. (eh)
Eine Antwort
Lieber Gilad, mein Mitgefühl! Der Ewige,- gelobt sei ER!- gebe dir Trost und Kraft!
Christian