AMMAN (inn) – Unter dem Eindruck dreier tödlicher Anschläge in Israel binnen einer Woche hat der jordanische König Abdullah II. den israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog in Amman empfangen. Bei dem Treffen am Mittwoch sagte er, Jordanier, Israelis und Palästinenser müssten zusammenarbeiten, um weitere Gewalt zu verhindern. Im Blick hatte er damit auch den anstehenden Ramadan. Während des muslimischen Fastenmonats findet das jüdische Pessach und das Osterfest statt.
Mit Herzog ist erstmals seit dem Friedensvertrag von 1994 ein israelischer Staatspräsident offiziell nach Amman gereist. Bei der Gelegenheit dankte er Abdullah II. für die Verurteilung der Anschläge. „Wir müssen gemeinsam gegen Terror kämpfen und für die Sicherheit unserer Nationen zusammenarbeiten. Wir bieten eine Alternative des Dialogs und es Respekts zwischen Juden und Muslimen und zeigen der Region, dass es einen anderen Weg gibt.“
Ben-Gvir besucht Tempelberg
Ein zentrales Thema bei dem Treffen war der Tempelberg. Abdullah II. betonte, das muslimische Gebet auf dem Areal müsse gewährleistet sein. In der jüngsten Vergangenheit ist es dort regelmäßig zu Zusammenstößen gekommen. Oft war es so, dass Araber Steine auf israelische Sicherheitskräfte warfen und damit eine Reaktion provozierten. Dabei diente die Al-Aqsa-Moschee als Rückzugsort und „Waffenlager“: Auf Bildern war zu erkennen, dass die Palästinenser in den Innenräumen der Moschee Steine horteten.
Auch jüdisches Gebet oder Besuche israelischer Politiker auf dem Tempelberg gelten als Provokation. Strittig war daher der Besuch des Abgeordneten Itamar Ben-Gvir (Religiöser Zionismus) am frühen Donnerstagmorgen. Mit dem Auftritt wollte er nach eigenem Bekunden die Botschaft vermitteln, dass weder er noch der Staat Israel angesichts des Terrors einknickt.
Mit Blick auf die Sicherheit in den kommenden Tagen war der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) bereits am Dienstag in Amman zu einem Gespräch mit Abdullah II. Daraufhin reiste er nach Ramallah, um sich dort mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas abzustimmen. (df)
Eine Antwort
Der Status quo auf dem Tempelberg muss geändert werden!
Es kann nicht sein, dass Muslime dort tagein, tagaus Zutritt haben und beten dürfen, Juden aber ganz wenig Zeit eingeräumt wird und sie ja nicht die Lippen bewegen dürfen!! — Sie könnten ja beten. Ja, manch ein Jude war so gewieft und betete mit dem Mobiltelefon am Ohr, um nicht als Beter aufzufallen. Doch für Juden ist der Tempelberg eine sehr, sehr wichtige heilige Stätte, das muss respektiert werden!
Notfalls sollten die Verantwortlichen (WAQF, Jordanien) vielleicht mal darüber nachdenken, ob die Juden nicht getrennt von den Muslimen Besuchsrecht bekommen können? Wo es doch ohnehin nur ein oder zwei Mal die Woche 2-3 Stunden sind!
Jetzt male ich mir gerade aus, wie die Muslime auf solch eine Regelung reagieren würden…
Hm, eine Lösung dieses Konflikts ist nicht einfach, wenn nicht alle Seiten am selben Strang ziehen!