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Vier Tote bei Anschlag in Be’er Scheva

Ein Beduine tötet in Südisrael vier Menschen. Der Attentäter wird erschossen. Er ist der Polizei als IS-Anhänger bekannt – und saß auch schon im Gefängnis.
Von Israelnetz

BE’ER SCHEVA (inn) – Ein Sympathisant der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat am Dienstag in der Wüstenhauptstadt Be’er Scheva vier Israelis ermordet. Einen überfuhr er, die drei anderen erstach er. Zudem erlitten zwei Frauen bei dem Anschlag Verletzungen. Der Attentäter wurde erschossen.

Bei dem Angreifer handelt es sich um Mohammad Ghaleb Abu al-Qian. Der 34-Jährige stammt aus der Beduinenortschaft Hura in der Wüste Negev. Er arbeitete ursprünglich als Grundschullehrer. Von 2015 bis 2019 war er im Gefängnis. Denn er wollte sich in Syrien Kämpfern des IS anschließen. Dafür versuchte er, Anhänger zu rekrutieren. Er gestand, eine geheime Gruppe gebildet zu haben. Nach eigener Aussage wollte er eine angebliche Pilgerreise nach Mekka vorschützen, um nach Syrien gelangen zu können.

Der Fernsehsender „Kanal 12“ veröffentlichte nach dem Anschlag ein Zitat der Staatsanwaltschaft aus der Zeit des Prozesses: „Verbrecher wie der Angeklagte sind eine tickende Bombe. Man kann unmöglich wissen, wann der Countdown beginnen wird.“ Nach seiner Entlassung aus der Haft arbeitete Abu al-Qian in einer Bäckerei von Verwandten.

Auch am Dienstag war er am Arbeitsplatz, bevor er nach Be’er Scheva fuhr. Seine Bekannten sagen, ihnen sei nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Sie seien überrascht gewesen, als sie erfuhren, dass er einen Anschlag geplant habe.

Betreiber einer Suppenküche unter Opfern

In Be’er Scheva rammte er zuerst einen Radfahrer: Rav Mosche Kravitzki. Der verheiratete Vater von vier Kindern zwischen zehn und 22 Jahren gehörte der orthodoxen Chabad-Bewegung an. Zehn Jahre lang leitete er in der Wüstenhauptstadt eine Synagoge und eine Suppenküche, schreibt die Zeitung „Yediot Aharonot“. Jeden Tag erhielten dort viele Alte und Bedürftige eine Mahlzeit.

Vor der Tätigkeit in Israel war Kravitzki Chabad-Gesandter in der Republik Moldau gewesen. Dort besuchte er auch eine Talmudschule.

Das zweite Opfer des Attentäters wurde Laura Jitzchak. Die 43-Jährige wollte an einer Tankstelle ihren Ehemann Tal treffen. Abu al-Qian fiel von hinten über sie her und stach mehrere Male auf sie ein. Sie kämpfte vergeblich um ihr Leben. Neben ihrem Gatten hinterlässt sie drei Töchter zwischen sechs und 14 Jahren.

Ehemann und Neffe eines Todesopfers aus beruflichen Gründen am Tatort

Doris Jachbas wurde in einen Kleidergeschäft ermordet. Die 49 Jahre alte Mutter von drei Kindern lebte in einer landwirtschaftlichen Gemeinschaftssiedlung, dem Moschaw Gilit, bei Ofakim. Ihr Mann arbeitet für die Gefängnisbehörde. Ein Passant rief ihn an und erzählte ihm von dem Anschlag. Als er zum Tatort gelangte, sah er, dass seine Frau eines der Todesopfer war.

Auch der Sanitäter Israel Osen wurde aus beruflichen Gründen herbeigerufen. Er versorgte eine Schwerverletzte und erlitt einen Schock: „Während der Behandlung erkenne ich, dass es meine Tante ist, die Schwester meiner Mutter“, erzählte er der Zeitung. „Sie wies keine Lebenszeichen auf. Wir konnten nur noch ihren Tod feststellen. Ich war entsetzt, aber ich musste mit meiner Aufgabe weitermachen und mich um meinen Onkel kümmern.“

Das vierte Opfer, Menachem Jecheskel Menuhin, tötete der Beduine auf einem Platz vor einem Einkaufszentrum. Er stach zig Male auf den 67-Jährigen ein. Schließlich erschossen ihn zwei Zivilisten. Zwischen dem Rammen des Radfahrers und den tödlichen Schüssen auf den Angreifer vergingen acht Minuten.

Krankenhaus statt Geburtstagsparty

Zwei Frauen erlitten bei dem Attentat mittelschwere Verletzungen. Die Ärzte im Soroka-Krankenhaus gaben ihren Zustand am Mittwoch als stabil an. Das medizinische Personal betreute zudem mehrere Zeugen des Anschlags, die einen Schock erlitten hatten.

Eine der Verletzten wollte anlässlich ihres 43. Geburtstages im Einkaufszentrum Kleider kaufen. Nach dem Angriff flüchtete sie ins Auto ihres Mannes. Die Kinder hatten eine Überraschungsparty für sie organisiert. Doch statt zu feiern, wurde sie in die Klinik eingeliefert.

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben keinerlei Warnung von den Sicherheitsdiensten wegen eines geplanten Attentates. Sie nahm zwei Brüder des Angreifers fest. Diese sollen gesehen haben, wie er mit dem Messer das Haus verließ. Nach Einschätzung der Polizei handelt es sich um einen Einzeltäter.

Terrorgruppen loben Attentäter, Clan verurteilt Anschlag

Zu dem Anschlag hat sich bislang niemand bekannt. Die palästinensischen Terrorgruppen Hamas und Islamischer Dschihad priesen den Attentäter, stellten ihn aber nicht als ihr Mitglied dar.

Offizielle Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) äußerten gegenüber der israelischen Seite ihr Bedauern über den Anschlag. Das berichtet die Rundfunkanstalt „Kan“.

Eine scharfe Verurteilung kam vom Abu-Al-Qian-Clan, dem der Täter angehörte. Auch sein Heimatort Hura veröffentlichte eine entsprechende Erklärung.

Der Anschlag in Be’er Scheva war der tödlichste auf israelische Zivilisten seit dem Juni 2016. Damals hatten zwei Terroristen im Sarona-Markt in Tel Aviv das Feuer eröffnet und vier Menschen erschossen. (eh)

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Eine Antwort

  1. Und in Gaza werden Süssigkeiten an die Bewohner auf der Strasse verteilt.
    Im Netz findet man Araber die sich ausschütteln vor Lachen und Freude über diesen Terroranschlag.

    10 israelische Kinder haben beim gestrigen Terroranschlag einen Elternteil verloren.

    Fragen Sie sich, warum diejenigen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, keine Empörung für ermordete Juden oder Mitgefühl für ihre Hinterbliebenen aufbringen können.

    Vor wenigen Tage gastierte der EU-Vertreter Sven Kühn von Burgsdorff beim sog. Palästina Marathon in Bethlehem, dabei wurden Israelis als die neuen „Nazis“ bezeichnet und zu ihrer Vertreibung aufgerufen. Der EU Vertreter hatte damit kein Problem.

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