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Grabeskirche bekommt einen neuen Fußboden

Lange währte die Suche nach einer Einigung, nun ist sie da: Der Fußboden der bedeutenden christlichen Kirche in Jerusalem kann erneuert werden. Noch ist unklar, welche Folgen das für die Besucher der Grabeskirche hat.
Von Ulrich W. Sahm
Die Grabeskirche ist ein Touristenmagnet, bleibt aber vorerst geschlossen

JERUSALEM (inn) – Ausgerechnet jetzt, wo nach etwa zweijähriger Pause Touristen und Pilger wieder nach Israel einreisen können, haben die christlichen Religionsgemeinschaften beschlossen, den Fußboden der Grabeskirche zu erneuern. Vor allem rund um das frisch renovierte Grab Jesu im nördlichen Teil der Basilika wird gearbeitet.

Armenier, Griechen, Vertreter der römisch-katholischen Kirche und Syrer haben sich darauf geeinigt, die teilweise zerschlissenen oder zerbrochenen Steinplatten herauszureißen und zu erneuern. Etwa zwei Jahre lang war es wegen der Corona-Pandemie für Ausländer kaum möglich, einzureisen. Reiseführer und Reisebüros wurden arbeitslos, während in den christlichen heiligen Stätten, darunter auch in der Grabeskirche in Jerusalem, eine gähnende Leere herrschte.

Oftmals jahrelange Einigungen nötig

Für Renovierungsarbeiten sind oft jahrelange Verhandlungen notwendig, bis sich die Konfessionen auf die Vorgehensweise und die Finanzierung der Arbeiten geeinigt haben. Die Erneuerung der Fußböden soll federführend von einer italienischen Firma durchgeführt werden. 

Die Arbeiten um das Grab Jesus könnten problematische Folgen haben. Denn die Pilger müssen in langen Schlangen rund um das Grab warten, um einzeln eingelassen zu werden. Das Grab, aus dem Jesus Christus nach seiner Kreuzigung auferstanden ist, gilt als eine der heiligsten christlichen Stätten und wird deshalb von Pilgern gerne besucht. Unklar ist, wie und wo sich die Menschenschlangen sammeln können, während die Steinplatten entfernt werden. 

Die Grabeskirche wie auch zum Beispiel die Geburtsbasilika in Bethlehem ist unterteilt in mehrere Kapellen, die gewissen christlichen Gemeinschaften gehören. Doch manche Teile, so das Grab Jesu, gehören allen Gemeinschaften. Deshalb können dort Renovierungsarbeiten nur einvernehmlich vorgenommen werden. Oft auch müssen die jeweils herrschenden Staatsorgane dringend notwendige Arbeiten finanzieren und übernehmen, wenn etwa Einsturzgefahr infolge eines Erdbebens herrscht und die eigentlich verantwortlichen Gemeinschaften sich nicht einigen können wegen ihrer traditionellen Besitzansprüche. 

Ein sogenannter Status quo regelt zudem auf die Minute genau, wer wo und wann eine Prozession oder einen Gottesdienst feiern darf, damit sich die Gemeinschaften nicht ins Gehege kommen. Denn die Streitigkeiten haben immer wieder zu Prügeleien geführt. Dieser Status quo wurde 1757 erstmals vom osmanischen Sultan verfügt und 1929 von der britischen Mandatsmacht schriftlich festgelegt.

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4 Antworten

  1. Wundert nicht wirklich. Die Konfessionen sind so zerstritten, dass ein Muslim den Schlüssel für die Grabeskirche bekommen hat, damit das Auf- und Zuschließen reibungslos klappt.

    Die Konfessionen sollten sich mal überlegen, welch jämmerliches Bild sie abgeben. .

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  2. Sollte ich je einmal nach Israel bzw. nach Jerusalem kommen werde ich Garantiert dies Kirche nicht Besuche.

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    1. Ich habe lange und viele Besuche gebraucht, bis ich meinen Frieden mit dieser Kirche gemacht habe. Vor allem weil es mir zu irre ist. Liegt aber an den Besuchern. Ein Bespiel: wenn man reinkommt findet sich gleich ein Stein, auf der der Überlieferung nach Jesus einbalsamiert wurde. Ist ja ok. Nur wenn man morgens früh kommt und die Kirche noch nicht überlaufen ist, findet man Touristen, die auf dem Stein ihre gekauften Souvenirs herumreiben, dass auch die etwas „Heiligkeit“ abgekommen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Ist für mich so etwas von pervers.

      Aber: wenn man tatsächlich Raum hat, früh dran ist, möglichst nur mit wenigen drin, die Kirche ist architektonisch wirklich schön. Geht aber im Trubel komplett unter.

      2
      1. Liebe Christin, das mit den Souvenirs ist reiner Aberglaube und sicher nicht im Sinne von Jeschua.
        Und dieser Aberglaube wird von den Kirchen gefördert… jetzt Ostern wieder, wenn das alljährliche göttliche „Wunder“ die Osterkerze wie durch Zauberhand entzündet.

        Ich kann die Kirche immer noch nicht betreten. Mit graust es einfach vor diesem Aberglauben.

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