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Bericht: Antisemitismus im Jahr 2021 so häufig wie lange nicht mehr

Vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag zeichnen die Zahlen zu antisemitischen Vorfällen ein düsteres Bild. Für die Ersteller des jährlichen Berichts gibt es jedoch auch Hoffnung auf Besserung.
Von Israelnetz
Davidstern Friedhof

JERUSALEM (inn) – Das Jahr 2021 war das mit den meisten antisemitischen Vorfällen im vergangenen Jahrzehnt. Das besagt der jährliche Antisemitismusbericht der Zionistischen Weltorganisation und der Jewish Agency. Er ist am Sonntag beim israelischen Diasporaministerium im Vorfeld des Internationalen Holocaust-Gedenktages erschienen.

Demnach kam es pro Tag zu etwa zehn Vorfällen, die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Bei einem Drittel davon war physische und verbale Gewalt im Spiel. Bei anderen Vorfällen ging es um Graffiti, Schändung, Vandalismus und Propaganda, berichtet die „Jerusalem Post“.

Einen besonderen Anstieg hat es im Mai gegeben. Der Monat war geprägt von besonderen Anlässen wie das jüdische Wochenfest, das islamische Fest des Fastenbrechens, der Nakba-Tag und der Al-Quds-Tag. Im Mai brach außerdem der jüngste Gaza-Konflikt aus, der am Jerusalemtag mit einem Raketenbeschuss auf die israelische Hauptstadt begann. Im Vorfeld hatte es Straßenangriffe jüdischer und arabischer Gruppen gegeben.

Russland verzeichnet Rückgang

All diese Ereignisse führten laut dem Bericht auch im Ausland zu einer Zunahme an antisemitischen Vorfällen. Die Hälfte davon fällt dabei auf Europa. Nordamerika folgt mit einem Anteil von 30 Prozent. Sowohl Kanada wie auch Australien verzeichnen einen „drastischen Anstieg“. Für Russland bescheinigen die jüdischen Organisationen vor Ort hingegen einen Rückgang.

Für die Zionistische Weltorganisation besteht trotz dieser Zahlen Anlass zur Hoffnung auf Besserung. Immer mehr Länder nähmen die „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der „Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken“ an, sagte Raheli Baratz-Rix von der Abteilung für die Bekämpfnung von Antisemitismus. Sie ergänzte: „Es ist die Pflicht eines jeden Landes, seinen Bürgern Sicherheit zu bieten und sie bei allen Ereignissen, die im Land stattfinden, zu beschützen. Zugleich wird der Staat Israel weiterhin ein Anker für alle Juden sein, die dies wünschen.“ (df)

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11 Antworten

  1. Danke für die regelmäßigen Informationen! Die sind mir wichtig und wertvoll! Die drei Stolpersteine in unserer kleinen Stadt Garz auf Rügen liegen seit 2005 hier für die jüdische Kaufmannsfamilie Cohn . Es sind die ersten auf Rügen und die zweiten in unserem Bundesland. Erstmalig wurden sie im Sommer 2021 beschmiert, wofür sich auch der Staatsschutz interessierte. Wenige Tage danach wurden sie von unbekannter Hand wieder gereinigt. Am 9.11.2021 bekamen wir neue Stolpersteine, nach dem wir endlich erfuhren, dass Thekla Cohn nach ihrer Vertreibung am 9.11.1938 nach Düsseldorf fuhr und 1941 im KZ Minsk umgebracht wurde. Zahlreiche Bürger, Presse und das Fernsehen nahmen an der feierlichen Neuverlegung Anteil.

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    1. Passiert leider immer und immer wieder. Stolpersteine, Gräber….

      Danke für die Info

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  2. Leider wagen sich alte und neue Antisemiten wieder vermehrt aus ihren Löchern, das ist leider in der Tat der Fall. Und nicht nur in unserem Land, sondern weltweit. Dennoch sollte man darauf achten, was alles unter die Rubrik „Antisemitismus“ subsummiert wird, denn die IHRA-Definition ist dabei ein denkbar unbrauchbares Werzeug. Unter dem Phantasie- bzw. Propagandabegriff „israelbezogener Antisemitismus“, (der nachträglich in die IHRA-Definitionsbeispiele eingeschmuggelt wurde, weshalb einer der Verfasser unter Protest seine Autorenschaft widerrief), werden leider auch pro-palästinensische Demonstrationen gegen die israelische Besatzung des Westjordanlandes, die illegalen Siedlungen und den Landraub dort wie in Ost-Jerusalem aufgeführt, und die haben mit Antisemitismus genausowenig zu tun, wie Veranstaltungen zu BDS, die ja seit dem bahnbrechenden Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes von letzter Woche zum Glück wieder in städtischen Räumlichkeiten überall in Deutschland möglich sein werden.
    Man muß also schon genau hinsehen, was echter Antisemitismus ist, oder nur als vermeintlich solcher „erfunden wird“, um damit begründete Kritik an der unsäglichen Politik Israels zu diskreditieren.

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    1. Herr Luley. Es geht hier um die Schändung von Stolpersteinen. Dazu haben Sie keine Meinung? Armselig!

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    2. Nachtrag: die Stolpersteine waren im Kommentar enthalten. Aber es zeigt, wie Antisemiten nicht mal einen solchen Kommentar akzeptieren und dies verurteilen können. Statt dessen kommt nur eines: Israel ist böse.
      Denn der Jude ist per se böse, haben wir gestern Abend im Film Wannsee wieder erleben dürfen. Wie ist die Antwort auf meine Frage nach dem Existenzrecht Israels? Sie kennen Ihre Antwort Luley! Schande!

      BDS tut nichts für die Palästinenser. Im Gegenteil. Die Palästinenser, die nicht bereit sind, sich der Doktrin von BDS anzuschließen und die heißt der Staat Israel muss weg, Großpalästina muss an diese Stelle, werden diese Palästinenser fertig gemacht.

      Karrieren zerstören, Lebensgrundlage nehmen bis hin zur Auslieferung an die Schergen von Abbas. Todesurteile, Zwangslager. Und aus welchem Grund? Sie weigern sich Israel vernichtet sehen zu wollen.

      Ach ja, es geht ja in der Verurteilung nicht um Juden, sondern um den Staat Israel. Wollte der Staat Israel auf einem Konzert in Spanien singen oder ein US-Jude? Sollte der Staat Israel unterschreiben, dass er gegen die Besatzung ist oder der US-Rapper. Den türkischen Rapper hat man nicht dazu genötigt.
      Nennt man wohl Antisemitismus. Der Veranstalter hat mitgeteilt, dass die BDS-Gruppe sie genötigt hat, diese Unterschrift zu verlangen. Solange BDS sich nicht von ihren kriminellen Handlungen distanziert, ist diese Gruppe nichts anders als eine „Apartheidsbewegung“.
      Solange ein Vertreter dieser „Apartheidsbewegung“ auf seinen Konzerten aufblasbare Schweine aufhängt und sie als Jude bezeichnet, sollte sich jeder einigermaßen verständige Mensch von diesen Taten distanzieren.

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  3. Israel ist uns ein Herzensanliegen. Wir staunen, wie Gott trotz aller Pogrome sein Volk durchgetragen hat. Es ist eine Tragödie, dass der Antisemitismus wieder zunimmt – eine Schande für das sog. christliche Abendland. Viele Kirchen, die Jesus Christus nicht im Zentrum ihrer Verkündigung haben, entleeren sich – eine Schande.

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  4. Bis zur „Verschlimmbesserung“ dieser Seite gab es die Möglichkeit, einen Beitrag, dem man zustimmt, einfach positiv zu votieren… .

    Gibts nicht mehr bis auf Weiteres. Deswegen: Danke, Herr v. Schöning. Das wusste ich noch nicht.

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    1. Etwas, das ich auch bedaure. Könnte so manchen Kommentar sparen, wenn man mit Zustimmung oder Ablehnung votieren könnte.

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  5. Anstatt Juden gegen Antisemitismus zu verteidigen, verwenden die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und die deutsche Regierung den Begriff „israelbezogener Antisemitismus“. Dieser
    basiert auf der irrigen Annahme, dass der Staat Israel das jüdische Volk vertritt. Damit wird dieser Begriff für die israelische Regierung zum willkommenen Schutzschild gegen Kritik an ihrer völkerrechtswidrigen
    Politik.
    Wer profitiert von der Verbreitung des Konzepts des israelbezogenen Antisemitismus? Es ist einerseits der Staat Israel, der Kritik an seiner völkerrechtswidrigen Politik abwehren kann, indem er sie als antisemitisch bezeichnet. Daher hat die israelische Regierung beschlossen, den Antisemitismus für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren, den Preis dafür zahlen Juden auf der ganzen Welt. Sie sind nicht mehr vor Antisemitismus-Beschuldigungen geschützt, weil Organisationen und Institutionen, die eigentlich den Antisemitismus bekämpfen wollen und sollen, jetzt für die Verteidigung des Staates Israel missbraucht werden.

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  6. Was ist eigentlich aus der Sache mit Gil Ofarim geworden? Hört man irgendwie gar nichts mehr von aber in die Statistik ist der Fall doch hoffentlich eingegangen.

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    1. Die Staatsanwaltschaft Leipzig teilte vergangene Woche mit, ihr liege ein weiteres Gutachten vor. Ermittler hätten die Szene nachgestellt und mit Überwachungskameras verglichen. Einzelheiten dazu gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt.

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