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In der Türkei verhaftetes Ehepaar wieder in Israel

Schnappschuss mit Folgen: Eine Touristenehepaar lichtet in Istanbul den Präsidentenpalast ab. Da das nicht erlaubt ist, kommt es wegen Spionageverdachts in Haft. Die israelische Regierung meldet nun aber die Freilassung.
Freude auf dem Flug: Das israelische Ehepaar Nordin (sitzend) in einer Maschine des Außenministeriums auf dem Weg nach Israel

ISTANBUL / JERUSALEM (inn) – Die beiden israelischen Eheleute Natali und Mordi Oknin sind nach einer mehrtägigen Haft in der Türkei wieder nach Israel zurückgekehrt. Das teilte am Donnerstagmorgen überraschend das israelische Regierungsamt mit. Damit fallen Befürchtungen einer Haft von bis zu 15 Jahren.

Premierminister Naftali Bennett (Jamina) und Außenminister Jair Lapid (Jesch Atid) dankten dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dessen Regierung für die Zusammenarbeit. Einen „besonderen Dank“ ließen sie dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog für seine Vermittlungsbemühungen zukommen.

Natali und Mordi Oknin dankten nach ihrer Ankunft um 6 Uhr Ortszeit am Ben-Gurion-Flughafen den Politikern „und der ganzen Nation Israel“. Inzwischen sind sie in ihren Heimatort Modi’in zurückgekehrt, wo sie von Bekannten und Verwandten jubelnd empfangen wurden.

Unter Spionageverdacht

Das Ehepaar war am vergangenen Freitag in Haft geraten, weil es den Präsidentenpalast in Istanbul fotografiert hatte. Die Touristen gaben an, sie hätten nicht gewusst, dass dies verboten sei. Ein türkisches Gericht prüfte, ob es das Paar wegen Spionage oder wegen eines geringeren Vergehens der Beeinträchtigung der nationalen Sicherheit anklagen sollte.

Die Eheleute, beide Busfahrer von Beruf, sollten bis zum Prozess in Haft bleiben. Israelische Beamte durften sich zunächst nicht mit dem Paar treffen. Gegenüber der Türkei und in der Öffentlichkeit beteuerten sie, dass das Paar nicht für einen israelischen Spionagedienst arbeite.

Im Internet kursieren hunderte Bilder des Präsidentenpalastes mit seinen 1.100 Zimmern. Seit Bekanntwerden dieser „willkürlichen“ Verhaftung ist die Zahl der von Israelis gebuchten Türkeiflüge um 50 Prozent eingebrochen.

Ulrich W. Sahm / df

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