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Sicherheitskabinett befasst sich mit Pegasus

Die israelische Spionagesoftware Pegasus steht im Verdacht, auch zur Überwachung von Gegnern durch Regime Verwendung zu finden. Die Regierung überprüft die Vorwürfe, der Hersteller weist sie zurück.
Ungeahnte Möglichkeit: Mit der Software Pegasus werden Smartphones zu Spionagegeräten

JERUSALEM (inn) – Das israelische Sicherheitskabinett wird die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Spionage-Software Pegasus prüfen. Das erfuhr die Zeitung „Yediot Aharonot“ laut einem Bericht vom Donnerstag aus Regierungskreisen. Eine Überarbeitung der Export-Vorgaben ist demnach jedoch unwahrscheinlich.

Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen hatte der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) am Dienstag versichert, Israel halte sich an internationale Gesetze: „Als liberale westliche Demokratie kontrolliert Israel den Export von Cyberprodukten in Übereinstimmung mit seinem Gesetz für Rüstungsexporte und mit internationalen Kontrollsystemen.“

NSO: „Orchestrierte Kampagne“

Die Vorwürfe waren am Sonntag infolge einer Recherche eines länderübergreifenden Journalistennetzwerkes unter dem Namen „Das Pegasus-Projekt“ laut geworden. Die französische Organisation „Forbidden Stories“ hatte das Projekt koordiniert. Demzufolge haben mehrere Regierungen die Software des israelischen Unternehmens NSO auch dazu verwendet, Oppositionelle und Medienschaffende abzuhören. So soll die saudische Regierung das Umfeld des Journalisten Dschamal Chaschoggi vor dessen Ermordung überwacht haben. Riad bezeichnete die Vorwürfe am Mittwoch als „unwahr“.

Ebenfalls am Mittwoch hat das Unternehmen NSO mit Sitz in Herzlia die Vorwürfe erneut zurückgewiesen. Es sprach in einer Mitteilung von einer „orchestrierten Kampagne gegen uns“, die durch Interessengruppen gefördert sei. Aus diesem Grund werde es auch keine Medienanfragen mehr beantworten.

Macron beruft Sicherheitssitzung ein

Im Rahmen der Recherche wurde auch eine Liste mit mehr als 50.000 Nummern von Telefonen bekannt, die Kunden von Pegasus für Abhöraktionen im Visier gehabt haben sollen. Das Unternehmen wies aber jeglichen Zusammenhang zurück: „NSO wird jeden glaubhaften Beweis von Missbrauch unserer Technologie gründlich prüfen, so wie wir es immer getan haben, und wird das System wenn nötig abschalten.“

Als Reaktion auf die Recherche hat der französische Präsident Emmanuel Macron (La République en Marche) für den Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung des französischen Sicherheitsrates einberufen. Auf der Liste befindet sich laut der Journalistenrecherche eine von Macrons Telefonnummern sowie die von Kabinettsmitgliedern.

Mit der Pegasus-Software können Interessenten Telefone zur Bewachung einsetzen, ohne dass deren Besitzer es merken. So können Textnachrichten mitgelesen, oder Telefonate mitgehört werden. Auch das Mikrofon kann unbemerkt aktiviert werden, um Gespräche aufzuzeichnen. Laut NSO dient die Software der Terror- und Verbrechensbekämpfung.

Von: df

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