LONDON (inn) – Britische Behörden haben einer in Jerusalem geborenen Israelin als Geburtsort „Besetzte palästinensische Gebiete“ in ihren Ausweis geschrieben. Das Innenministerium entschuldigte sich dafür und sprach von einem „Fehler“. Der Vorfall werde „dringend“ untersucht, sagte ein Sprecher der Behörde der israelischen Nachrichtenseite „Times of Israel“.
Die betroffene Bürgerin, Ajelet Balaban, besitzt die israelische und britische Staatsbürgerschaft. Sie kam im Hadassah-Krankenhaus auf dem Skopusberg zur Welt. Dieses Gebiet stand auch in den Jahren zwischen der Staatsgründung Israels und dem Sechs-Tage-Krieg 1967 nicht unter jordanischer Kontrolle, sondern war eine israelische Exklave.
Balaban dachte bei Erhalt ihres Ausweises zunächst, sie habe beim Antrag einen Fehler gemacht – oder dass London nun eine neue Politik verfolgt. Für sie war der Vorfall auch vor dem Hintergrund des jüngsten Gaza-Konfliktes ein Schock. Balaban betreibt mit ihrem Mann eine Gewächshaus-Anlage im Süden Israels, die von einer Rakete getroffen wurde. Während des elftägigen Konfliktes mussten sie schließen. Kurz nach dieser unruhigen Zeit erhielt sie den Ausweis mit den falschen Angaben.
Eine Stadt mit Status
Am Status Jerusalems entzündet sich regelmäßig Streit. Israel sieht die gesamte Stadt als Hauptstadt des Landes, der überwiegende Teil der Weltgemeinschaft teilt diese Auffassung nicht; Großbritannien gehört dazu. Diese Länder vertreten in der Regel die Ansicht, Ostjerusalem solle Hauptstadt eines palästinensischen Staates werden.
Die USA hingegen hatten unter Präsident Donald Trump die israelische Sicht bekräftigt. Im vergangenen Oktober folgte die Erlaubnis, dass in Jerusalem geborene US-Bürger „Israel“ als Geburtsort in ihren Ausweis eintragen können.
Von: df