HERZLIA (inn) – Häufig gibt es Diskussionen über die Gleichberechtigung von Frauen- und Männerfußball. Neben immensen Unterschieden in der Bezahlung, haben Frauen und Mädchen zudem immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Eine Kampagne dreier Studentinnen des Interdisziplinären Zentrums in Herzlia möchte dem entgegenwirken, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Ein Video, in dem männliche Fußballer typische Vorurteile und Beleidigung vorlesen, soll auf das Problem aufmerksam machen.
„Wer gibt den Menschen die eineinhalb Stunden zurück, die sie mit dem Ansehen von Frauenfußball verschwendet haben?“, fragt Lidor Cohen, Spieler bei Hapoel Tel Aviv. Ofir Kriaf vom Verein Beitar Jerusalem liest: „Frauenfußball ist kein richtiger Sport.“ Im Anschluss an Beiträge wie diese erläutert Karin Sendel, israelische Frauenfußballnationalspielerin, die derzeitigen finanziellen Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball in Israel. In der ersten israelischen Liga habe eine Herrenmannschaft jährlich ein Budget von umgerechnet etwa 25 Millionen Euro zur Verfügung. Eine Frauenmannschaft müsse hingegen mit etwa 580.000 Euro auskommen.
Sendel erklärte zudem, wie wichtig der Sport für junge Mädchen sei. Er helfe, mutiger zu werden und Führungsqualitäten zu entwickeln. Vorurteile bremsten diese Entwicklung aus. Darüber hinaus kritisiert sie, dass kaum über den Frauenfußball berichtet werde.
Die Kampagne steht unter dem Motto „Diskriminierung vom Feld kicken“. Das hebräische Video ist auf dem YouTube-Kanal der Organisation „Israels Frauennetzwerk“ zu sehen. Ziel dieser Organisation ist es, die Gleichberechtigung von Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen voranzutreiben.
Von: val