DUBAI (inn) – In Dubai ist am Mittwoch die erste Ausstellung zum Holocaust in der Golfregion eröffnet worden. Zu sehen ist die Schau mit dem Titel „We remember“ („Wir erinnern“) im Museum „Crossroads of Civilizations“. Bei der Eröffnung waren die Botschafter Israels und Deutschlands in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Eitan Na’eh und Peter Fischer, anwesend.
Die Ausstellung umfasst seltene Artefakte, wie die mittelalterliche Kopie eines jüdischen Gebetbuches aus Worms, das während der Reichspogromnacht am 9. November 1938 gerettet wurde. Außerdem beschäftigt sie sich mit Muslimen, die während des Holocaust halfen, Juden in Sicherheit zu bringen. So wird zum Beispiel die Geschichte des ägyptischen Arztes Mohammed Helmy aus Berlin erzählt. Während des Nationalsozialismus versteckte er Juden in einer Hütte und versorgte sie bei Bedarf medizinisch. Thematisiert wird auch das Tagebuch der Anne Frank oder das Warschauer Ghetto. In einem Teil der Ausstellung sind Augenzeugenberichte von Holocaustüberlebenden zu sehen.
Mit Bildung gegen Ignoranz
Der Museumsgründer Ahmed Abaid al-Mansuri sagte bei der Eröffnung, dass er sich eine bessere Bildungsarbeit wünsche: „Es ist sehr wichtig, dass wir die Menschen über die Tragödien des Holocausts aufklären, denn Bildung ist das Gegenmittel gegen Ignoranz“. Wie die emiratische Zeitung „The National“ berichtet, hoffe Al-Mansuri zudem, dass die Ausstellung dauerhaft im Museum zu sehen sein wird.
Das 2012 gegründete und privat geführte Museum „Crossroads of Civilizations“ beschäftigt sich mit Themen wie Toleranz und Multikulturalismus. Nach Angaben der Betreiber ist es das erste Museum auf der Arabischen Halbinsel, das sich mit dem Thema Holocaust auseinandersetzt.
Von: mas