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Impfkampagne zeigt erste Erfolge

Israel liegt mit seiner Impfkampagne weltweit vorn und der Impfstoff scheint Wirkung zu zeigen. Der aktuelle Lockdown wird indes um zehn Tage verlängert.
Mehr als eine halbe Million Menschen haben in Israel bereits die zweite Impfdosis erhalten

TEL HASCHOMER (inn) – Das Scheba-Krankenhaus in Tel HaSchomer hat eine Studie mit seinem Personal zur Wirkung der Corona-Impfung angefertigt. Demnach haben von 102 Proben, eine Woche nach der zweiten Impfdosis, 98 Prozent genug Antikörper gebildet, um das Virus zu bekämpfen. Das sei sechs- bis 20-mal soviel, wie in Proben nach der ersten Dosis nachweisbar gewesen waren.

Die israelische Regierung hat mehrfach bekanntgegeben, dass es als erstes Land seine komplette Bevölkerung impfen würde. Bisher haben mehr als 2,2 Millionen Israelis die erste und mehr als eine halbe Million die zweite Impfdosis erhalten. Israels Bevölkerung zählt gut neun Millionen Einwohner und ist damit führend im weltweiten Vergleich.

Gili Regev-Jochai, Direktorin der Abteilung für Epidemiologie von Infektionskrankheiten im Scheba-Krankenhaus, gab gegenüber israelischen Medien bekannt: „Lediglich zwei Mitarbeiter, davon einer mit einem schwachen Immunsystem, haben nur wenige Antikörper gebildet.“ Die Ärztin erwartet ähnliche Ergebnisse für die künftigen Proben und ist überzeugt: „Definitiv gibt es Grund zum Optimismus.“

Lockdown wird verlängert

Am Dienstag meldeten die Gesundheitsbehörden eine Testrate von 9.2, das entspricht 8.511 positiv Getesteten. Weil die Ansteckungszahlen immer noch zu hoch seien, wurde der aktuelle Lockdown am Dienstag um zehn Tage verlängert. Damit gilt er bis zum 31. Januar. Auch die Einreisebestimmungen über den Flughafen Ben-Gurion wurden verschärft: Neben der 14-tägigen Heimquarantäne müsse künftig auch ein negativer PCR-Test vorliegen, der bis zu 72 Stunden vor Abflug angefertigt worden sei.

In Israel gilt seit Frühjahr letzten Jahres eine Maskenpflicht auf offener Straße. Ebenso ist das kulturelle Leben fast vollständig zum Erliegen gekommen. Während des dritten Lockdowns sind außerdem Naturparks und Restaurants geschlossen, Menschen dürfen sich nicht gegenseitig besuchen und ohne triftigen Grund mehr als einen Kilometer von ihrem Wohnhaus entfernen.

Die Kritik der Mehrheitsbevölkerung über diese Maßnahmen ist groß, da die Corona-Infektionsrate in vielen Ortschaften seit Wochen lediglich bei etwa 4 Prozent liegt. In einigen ultra-orthodoxen und arabischen Ortschaften wird die Einhaltung der strengen Corona-Maßnahmen aber vielfach nicht kontrolliert. In diesen Ortschaften liegen die Infektionsraten bei bis zu 29 Prozent und heben so die Durchschnittswerte für das ganze Land an.

Von: mh

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