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Hamas dankt Dahlan für Hilfslieferungen

Trotz der Normalisierung mit Israel nimmt die Hamas Corona-Hilfen aus den Emiraten an. Als Drahtzieher gilt der Abbas-Rivale Dahlan.
Der palästinensische Politiker Dahlan orchestrierte aus der Ferne Hilfen für den Gazastreifen

GAZA (inn) – Die Terror-Organisation Hamas hat dem palästinensischen Politiker Mohammed Dahlan indirekt für die Beschaffung von medizinischer Ausrüstung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gedankt. Explizit erwähnte sie Dahlans „Demokratischen Reformblock“, eine Strömung innerhalb der Fatah-Partei.

Dahlan hatte sich Medienberichten zufolge um die Hilfslieferung bemüht. Sie gelangte am Sonntag über Ägypten in den Gazastreifen und umfasst unter anderem Corona-Tests und Beatmungsgeräte. Erstmals befindet sich nun auch ein Gerät zur Herstellung von Flüssigsauerstoff im Gazastreifen.

Pragmatischer Ansatz

Im Gazastreifen liegt die Rate positiver Testergebnisse derzeit bei rund 20 Prozent. 213 Patienten befinden sich wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus, 117 sind schwer erkrankt. Insgesamt sind die Zahlen seit Ende Dezember rückläufig. Am heutigen Mittwoch kehrten die Klassen 1 bis 6 wieder in die Schulen zurück.

Die Annahme der Hilfen werten Beobachter als neuen pragmatischen Ansatz der Hamas vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Die Hamas hatte den Emiraten vorgeworfen, durch die Normalisierung mit Israel die Palästinenser verraten zu haben.

Politisches Gewicht

Der frühere Gaza-Sicherheitschef der Autonomiebehörde Dahlan lebt im Exil, nachdem er sich 2011 mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas überworfen hatte. Seit einigen Jahren wohnt er in den Emiraten und berät die dortige Regierung. Der 59-Jährige soll auch an der Normalisierung mit Israel beteiligt gewesen sein.

Auf dem Papier ist Dahlan immer noch Abgeordneter seiner Heimatstadt Chan Junis. Im Jahr 2016 entzog Abbas ihm die Immunität. Das Korruptions-Gericht der Autonomiebehörde verurteilte Dahlan im selben Jahr in Abwesenheit zu drei Jahren Haft. Er soll Gelder in Höhe von 16 Millionen Euro veruntreut haben.

Von: df

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