WASHINGTON (inn) – In Jerusalem geborene US-Bürger können künftig „Israel“ in ihren Pass als Geburtsort eintragen lassen. Das teilte das amerikanische Außenministerium am Donnerstag mit. Bisher konnte ausschließlich Jerusalem als Geburtsort angegeben werden. Auch nach der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt 2017 und der damit einhergehenden Botschaftsverlegung änderte sich zunächst nichts an dieser Regelung. Seitdem drängte aber der amerikanische Botschafter in Israel, David Friedman, auf eine Passreform.
Den Weg dafür frei gemacht hat der amerikanische Supreme Court bereits 2015. Damals klagte die Familie Zivotofsky bei dem Obersten Gerichtshof gegen die gängige Praxis. Die Richter urteilten, dass der Präsident die entsprechende Exekutivgewalt innehabe. Er könne fremde Nationen anerkennen und bestimmen, was auf US-Pässen stehe.
Außenminister Mike Pompeo zeigte sich erfreut, „dass in Jerusalem geborene US-Bürger nun die Wahl haben, ihren Geburtsort entweder als ‚Jerusalem‘ oder ‚Israel‘ in ihren Pässen aufzuführen“. Gleichzeitig betonte er, sich weiter für einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern einzusetzen.
In der Erklärung des Außenministeriums gibt es weiterhin eine Anmerkung zur Angabe eines Geburtsortes in Israel, im Gazastreifen, auf den Golanhöhen, in Jerusalem und im Westjordanland. Die gängigen Richtlinien blieben hier unverändert.
Jüdisch-amerikanische Lobbyverbände zufrieden
Das „American Israel Public Affairs Committee“ (Amerikanisch-Israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten, AIPAC) lobte den Schritt. „Wir begrüßen die Entscheidung der Trump-Regierung, in Jerusalem geborenen US-Bürgern zu erlauben, Israel als ihren Geburtsort in ihren Pässen aufzuführen.“ Die „Republican Jewish Coalition“ (Republikanisch-Jüdische Koalition, RJC) sagte, dass „Präsident Trump wieder einmal für die amerikanischen Juden Politik mache“. Dies sei nur ein weiterer Grund, weshalb Juden bei der kommenden US-Wahl für ihn stimmen sollten.
Von: mas