TEL AVIV (inn) – Zum Nationalfeiertag der Republik Österreich am 26. Oktober lädt die Botschaft jedes Jahr in die Botschafterresidenz ein. In diesem Jahr sollten in Israel 600 Gäste geladen werden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Feier jedoch abgesagt werden.
Ganz verzichten wollten die Österreicher nicht auf die Feier. Daher schrieb Hannah Liko, seit Dezember 2019 Botschafterin Österreichs beim Staat Israel, an die geladenen Gäste: „Wir wissen, dass nichts eine persönliche Begegnung ersetzen kann. Doch wir versuchen, auf andere Art zu feiern.“
Ein Hilfspaket pro Gast
Für jeden ursprünglich geladenen Gast spendete die Botschafterin ein Lebensmittelpaket für Holocaustüberlebende oder andere bedürftige Israelis. Die israelische Hilfsorganisation Latet (Geben) wird die Lebensmittelpakete im kommenden Monat an die Bedürftigen verteilen.
„Originell und kreativ“, sei dieser Vorgang, schrieb die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Israelische Nachkommen von österreichischen Juden, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden, können seit dem 1. September die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen. Der Antrag sei kostenlos und erfordere keine Rechtsberatung. Bisher gibt es etwa 8.000 Israelis, die einen österreichischen Pass besitzen, berichtet die Zeitung.
Von: mh