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Neuer Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Die katholische Kirche ernennt ein neues Oberhaupt für das Jerusalemer Patriarchat. Der Ordensmann Pizzaballa ist Experte für Hebräisch und hat bereits lange in Israel gedient. Trotz drängender Probleme wie „engstirniger Politik" im Nahen Osten blicke er zuversichtlich in die Zukunft.
Langjährige Israel-Erfahrung: Der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pizzaballa

JERUSALEM (inn) – Papst Franziskus hat den Italiener Pierbattista Pizzaballa zum Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt. Der Vatikan gab dies am Samstag bekannt. Der 55-jährige Franziskaner wird somit Nachfolger des Jordaniers Fuad Twal. Dieser hatte das Amt von 2008 bis 2016 inne. Pizzaballa verwaltete das Patriarchat seitdem als Apostolischer Administrator. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem ist eine Partikularkirche der römisch-katholischen Kirche. Es umfasst neben Israel und den palästinensisch verwalteten Gebieten auch Jordanien und Zypern.

Pizzaballa empfing 1990 die Priesterweihe. Seine Ordensprovinz entsandte ihn anschließend zum Studium an das Biblicum Franciscanum nach Jerusalem. Er studierte zudem Hebräisch und semitische Sprachen an der Hebräischen Universität Jerusalem. Später wurde er Professor für Biblisches Hebräisch und Judaistik. Für seinen Orden arbeitete er als Seelsorger für hebräischsprachige Christen in Jerusalem. Zwölf Jahre fungierte er als Oberster Hüter der katholischen Stätten im Heiligen Land.

Er gibt sich hoffnungsvoll

In einer ersten Grußbotschaft am Samstag betonte Pizzaballa, er habe als Apostolischer Administrator erlebt, „dass wir neben den vielen Problemen auch die Ressourcen, den Wunsch und die Kraft haben, mit Zuversicht nach vorne zu schauen“. Als Probleme benannte er unter anderem eine „engstirnige Politik“, Fragmentierung der Gesellschaft und die Corona-Pandemie.

Nach dem Friedensschluss zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte Pizzaballa beklagt: „Die Palästinenser sind schon lange genug isoliert! Jetzt sind sie sogar mit Blick auf die arabische Welt noch stärker ins Hintertreffen geraten.“ Es sei nicht hinnehmbar, die Zwei-Staaten-Lösung aufzugeben. Nun sei es wichtig, Politiker „mit einer Vision“ zu finden, die Verantwortung übernähmen.

Von: tk

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