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Viel Plastik in israelischen Meeresgewässern

Plastikmüll ist in Israel ein anhaltendes Problem. Das betrifft auch die Meeresgewässer: Das Land schneidet hier schlechter ab als die westliche Mittelmeerregion, wie eine Regierungsstudie zeigt.
Schlecht für Meeresbewohner: Ein Plastikbeutel treibt im Wasser (Symbolbild)

JERUSALEM (inn) – Der Müll in den israelischen Meeresgewässern besteht zu 70 Prozent aus Plastik. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Umweltministeriums hervor. Die Konzentration der Plastikteile im östlichen Mittelmeer und im Roten Meer ist demnach höher als im westlichen Mittelmeer.

Der Großteil des Plastikmülls stammt von Lebensmittelverpackungen. Er lässt sich in einer Tiefe von 20 bis 1.700 Metern beobachten. Die höchste Konzentration liegt im Bereich von 200 bis 500 Metern: Dort treiben auf einem Quadratkilometer etwa 4.000 bis 10.000 Verpackungen. Zusammen mit kleineren Plastikteilen von bis zu 3,5 Millimeter erhöht sich die Menge auf 13 Millionen. Da ein Großteil weiß oder durchsichtig ist, verwechseln viele Meeresbewohner diesen Müll mit Nahrung.

Kein Thema mit Priorität

Nach Angaben des Umweltministeriums kommen die Verpackungen größtenteils aus den Städten. Über das Abwassersystem und Flüsse gelangt der Müll ins Meer. Das schließt das Ministerium aus der Beobachtung, dass der Müll nur nach heftigen Regenfällen auch in Küstennähe zu sehen ist.

In Israel ist die breite Verwendung von Plastikbeuteln ein anhaltendes Problem. Seit 2017 müssen Lebensmittelläden für die Beutel 10 Agorot (etwa 3 Eurocent) verlangen. Von den Einnahmen aus der Plastikbeutel-Steuer wurden laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“ etwa 16 Prozent (5 Millionen Euro) für Maßnahmen gegen die Verwendung von Plastikbeuteln ausgegeben. Das Thema habe bei den letzten Umweltministern keine Priorität gehabt. Die derzeitige Ministerin Gila Gamliel stellte zuletzt immerhin eine Kampagne zur Vermeidung von Müll an Stränden vor.

Das Umweltministerium betont auf seiner Seite die Bedeutung des Mittelmeeres: Es mache zwar nur 0,7 Prozent der weltweiten Meeresfläche aus, doch dort kämen ein Drittel des Handels zusammen, der über Meereswege stattfindet. Entsprechend sei es wichtig, die Belastung für die Umwelt zu beobachten. Israel gehört mit 21 anderen Staaten und Staatenorganisationen dem 1975 eingerichteten „Mittelmeer-Handlungsplan“ zum Schutz des Gewässers an.

Von: df

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