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Zwei-Schekel-Gewicht nahe der Klagemauer entdeckt

Ein Gewicht aus alter Zeit bestätigt für israelische Archäologen die Verbindung zwischen Volk und Land. In dem Fund sehen sie außerdem einen Beleg für die Handfertigkeit der Hersteller.
Das genaue Gewicht von 23 Gramm spricht für die Fingerfertigkeit der Hersteller in der Zeit des Ersten Tempels

JERUSALEM (inn) – Archäologen haben nahe der Klagemauer ein Gewicht von zwei Schekeln aus der Zeit des Ersten Tempels entdeckt. Der Leiter der Klagemauer-Erbe-Stiftung, Mordechai Eliav, nannte es „aufregend“, dass das Gewicht ausgerechnet im Monat Tischrei gefunden wurde, dessen Symbol Waagschalen sind. Eliav ergänzte: „Der Fund bestärkt die ewige Verbindung zwischen der jüdischen Nation, Jerusalem und der Klagemauer. Das ist sehr ermutigend.“

Die Archäologen sind auf das aus Kalkstein hergestellte Artefakt im Rahmen eines Sieb-Projektes der Stadt-David-Stiftung gestoßen. Die untersuchte Erde stammt laut einer Mitteilung vom Dienstag aus dem Bereich unter dem Wilson-Bogen, der sich an der nordöstlichen Ecke des Klagemauer-Platzes befindet. An der Entdeckung war zudem die Israelische Altertumsbehörde beteiligt.

Genaue Gewichtung

Nach Angaben der Archäologen Barak Monnickendam-Givon and Tehillah Lieberman weist ein ägyptisches Symbol des griechischen Buchstabens Gamma auf die Einheit Schekel hin. Zwei eingemeißelte Linien bedeuten eine doppelte Zählung, also zwei Schekel. Aus früheren Funden geht hervor, dass ein Schekel einem Gewicht von 11,5 Gramm entspricht. Das Zwei-Schekel-Gewicht wiegt entsprechend 23 Gramm.

Nicht mehr so gewichtig: Die moderne Version von zwei Schekeln hat aktuell einen Wert von 50 Eurocent Foto: Israelische Altertumsbehörde
Nicht mehr so gewichtig: Die moderne Version von zwei Schekeln hat aktuell einen Wert von 50 Eurocent

Die Genauigkeit ist für die Forscher Beleg für die technologischen Fähigkeiten der Hersteller. Damals waren Münzen noch nicht im Umlauf, umso wichtiger waren genaue Gewichte für den Handel oder den Markteinkauf. Die Gegend am Fuß des Tempelbergs sei über das ganze Jahr hinweg sehr geschäftig gewesen, erklären die Forscher, doch besonders in den Zeiten der Pilgerfahrten. Pilger kauften etwa Opfergut oder kleine Andenken.

Von: df

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