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Emir von Kuwait gestorben

14 Jahre hat Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah als Staatsoberhaupt Kuwait regiert. Er galt als wichtiger Vermittler in einer komplizierten Region. Am Dienstag ist der Emir im Alter von 91 Jahren gestorben.
Scheich Al-Sabah galt als großer Diplomat

KUWAIT-STADT (inn) – Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah war vier Jahrzehnte Außenminister und drei Jahre Regierungschef des ölreichen Staates Kuwait, ehe er 2006 Staatsoberhaupt wurde. Am Dienstag ist er im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte sein Palast der staatlichen Nachrichtenagentur Kuna mit.

Scheich Al-Sabah galt als ein erfahrener Politiker und angesehener Vermittler. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nannte ihn der Abgeordnete Ali al-Dakbasi einen „alten Hasen“. Sein diplomatisches Geschick entwickelte Scheich Al-Sabah vor allem während seiner vier Jahrzehnte andauernden Amtszeit als Außenminister. In diese fielen unter anderem die irakische Invasion von 1990 und die Zusammenbrüche der globalen Ölmärkte. Im Juni 2019 besuchte Scheich Al-Sabah in Bagdad die irakische Führung. Er versprach, ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen der beiden Länder aufzuschlagen.

Außenpolitisch legte Scheich Al-Sabah Wert auf eine enge Verbindung zu den USA. Aber auch mit dem Iran pflegte er gute Beziehungen. Als 2017 unter Führung Saudi-Arabiens eine Blockade gegen Katar verhängt wurde, setzte sich Scheich Al-Sabah für eine Entschärfung der Situation ein. Er erwarb den Ruf eines klugen, unerschütterlichen Führers, der sein Land durch viele Krisen lenkte.

Innenpolitisch hatte Scheich Al-Sabah, der das Amt des Staatsoberhauptes als Nachfolger seines Cousins Scheich Saad al-Abdullah al-Salim al-Sabah übernahm, vor allem mit sinkenden Ölpreisen und den Folgen der Proteste des Arabischen Frühlings 2011 zu kämpfen. Gefolgsleute sahen ihn als abgeklärten Herrscher, der Kuwait in einer von Unruhen und Militärgewalt erschütterten Region stabilisierte. Von der Opposition wurde er heftig kritisiert. Unter ihm habe die Meinungsfreiheit stark gelitten. Zudem wurden in den vergangenen Jahren dutzende Oppositionelle und Blogger verhaftet.

Halbbruder wird Nachfolger

Politiker aus aller Welt kondolierten. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnete Scheich Al-Sabah als ein „außergewöhnliches Symbol der Weisheit und Großzügigkeit, einen Botschafter des Friedens, einen Brückenbauer“. Das israelische Außenministerium lobte Scheich Al-Sabah dafür, Kuwait „zu Modernität und Stabilität“ geführt zu haben. Der britische Premierminister Boris Johnson dankte dem Verstorbenen für dessen Beitrag zur Stabilisierung der Region. Auch US-Außenminister Mike Pompeo lobte Scheich Al-Sabah für das Schaffen von Frieden und Wohlstand in der Golfregion“. Er habe Kuwait zu „einem wohlhabenden modernen Staat geformt“. Politiker aus Saudi-Arabien, Jordanien und den Golfstaaten kondolierten ebenfalls.

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas sagte zum Tod von Scheich Al-Sabah: „Palästina hat einen arabischen Führer und einen Führer der Menschheit verloren, der sein Leben im Dienste seines Volkes, seiner Nation und der ganzen Menschheit gestellt hat und immer zu unserer nationalen Sache, mit unserem palästinensischen Volk gestanden hat.“ Sein Tod sei ein großer Verlust.

Als Nachfolger wurde der 83-jährige Kronprinz Scheich Nawaf al-Ahmad al-Dschabir al-Sabah vereidigt. Der Halbruder des Verstorbenen führte zuletzt bereits die Regierungsaufgaben des Emirs.

Von: mas

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