JERUSALEM (inn) – Australien hat das Problem, Indien und auch Israel: Rund ein Fünftel der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzflächen haben einen zu hohen Salzgehalt. Dieser führt dazu, dass der Ernteertrag deutlich geringer ausfällt als bei normalen Bodenverhältnissen. Einige Pflanzen können unter derartigen Bedingungen gar nicht wachsen. Die israelische Firma SaliCrop verspricht nun eine Lösung gefunden zu haben. Mit Hilfe von behandeltem Saatgut, sollen die Erträge um bis zu 32 Prozent erhöht werden. Das berichtet die Nachrichtenseite „Times of Israel“.
Dabei kommen die Israelis ohne den langwierigen Prozess der Erbgutveränderung aus. Ebenfalls hat SaliCrop keine besonderen Samen gezüchtet. Nach Angaben des Unternehmens werden die Samen vor der Aussaat ausschließlich in einen chemischen Cocktail getränkt. Für die unterschiedlichen Saatgutsorten hat SaliCrop verschiedene Cocktails entwickelt. Mit deren Hilfe kann das Verhalten bestimmter Gene beeinflusst werden, ohne direkt ins Erbgut einzugreifen. Die chemische Zusammsetzung ist geheim.
Weltweiter Einsatz geplant
Erste Testergebnisse aus dem vergangenen Jahr zeigen eine Ertragssteigerung von 13 bis 32 Prozent. Wie der Chef von SaliCrop, Dotan Borenstein, gegenüber „Times of Israel“ bestätigt, existieren bereits Cocktails für zwölf verschieden Samen. Erste Verträge gebe es bereits mit der landwirtschaftlichen Universität in Mexiko-Stadt. Mit einer großen australischen Organisation stehe man in vorangeschrittenen Verhandlungen.
Salzige Böden breiten sich weltweit immer weiter aus. Neben dem Klimawandel trägt der Mensch die Hauptschuld. Chemikalien im Trinkwasser, Düngemittel oder Pestizide fördern die Versalzung. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen schätzt, dass durch salzhaltige Böden ein jährlicher Verlust von etwa 12 Milliarden Dollar pro Jahr entsteht.
Von: mas