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Maas bringt Libanesen Geld mit – und pocht auf Reformen

In der libanesischen Hauptstadt Beirut macht sich Bundesaußenminister Maas ein Bild von der Lage nach der Explosion am Hafen. Dabei betont er, dass ohne einen politischen Wandel die internationale Unterstützung bald zum Erliegen kommen dürfte.
„Etwas anderes, das mit eigenen Augen zu sehen“: Maas am Mittwoch in Beirut

BEIRUT (inn) – Der Libanon benötigt grundlegende Reformen. Dies betonte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch in Beirut. Anlass für die eintägige Reise war die verheerende Explosion im Hafen der Hauptstadt acht Tage zuvor.

Ein für Deutsche unvorstellbares Maß an Zerstörung, sagt Außenminister Maas Foto: Auswärtiges Amt, Twitter
Ein für Deutsche unvorstellbares Maß an Zerstörung, sagt Außenminister Maas

Auf einer Pressekonferenz am Strand sagte Maas: „Es ist doch mal etwas anderes, das mit eigenen Augen zu sehen, was hier vor wenigen Tagen in Beirut geschehen ist. Das Maß an Verwüstung und Zerstörung ist für Menschen, die in Deutschland leben, nahezu unvorstellbar.“ Er lobte die Arbeit der Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes, die die Bundesregierung nach der Katastrophe in den Libanon entsandt hatte.

„Geld soll nicht in Kanälen versickern“

„Jetzt geht es darum, weiterhin zu helfen und dafür zu sorgen, dass die Zerstörung, die es hier gibt, Stück für Stück wieder einem Aufbau zugeführt werden kann“, ergänzte der Außenminister. „Dafür hat die Bundesregierung einmalig 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wir bringen 4 Millionen Euro schon mal heute mit, die ans Rote Kreuz gehen und an die Organisation der Vereinten Nationen, weil wir wollen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird, und nicht in irgendwelchen Kanälen versickert, von denen es im Libanon leider zu viele gibt.“ Er bekundete die Hoffnung, „dass die politisch Verantwortlichen hier die Zeichen der Zeit erkannt haben – die Wut der Menschen ist nachvollziehbar“.

Auf die Frage eines Journalisten, welche Reformen er für am dringlichsten halte, antwortete Maas: Wichtig sei eine Regierung, die Korruption bekämpfe, und die Einführung einer Rechtsstaatlichkeit. Denn auch europäische Investoren würden nur beim Wiederaufbau helfen, wenn sich am politischen System grundsätzlich etwas ändere. Die radikal-islamische Hisbollah erwähnte er dabei nicht.

Maas traf bei seinem Besuch in Beirut auch den libanesischen Präsidenten Michel Aun. Zudem kam er mit Vertretern der geschäftsführenden Regierung und der Zivilgesellschaft zusammen. Ferner sprach er mit Angehörigen der deutschen Botschaft. Eine deutsche Diplomatin war infolge der Explosion ums Leben gekommen.

Von: eh

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