TANAGESHIMA / DUBAI (inn) – Die Marssonde der Vereinigten Arabischen Emirate befindet sich auf dem Weg zum „roten Planeten“. Sie startete in einer japanischen Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Tanageshima um 7 Uhr Ortszeit – um Mitternacht deutscher Zeit. Das Projekt ist die erste interplanetarische Mission der arabischen Welt.
Der Beginn der Mission war wegen ungünstiger Wetterbedingungen mehrmals verschoben worden. Zum nun geglückten Start sprach der Staatspräsident der Emirate, Scheich Chalifa Bin Sajed al-Nahjan, von einer „Quelle des Stolzes“ für das Land. Es lohne sich, in Wissenschaft und in das Potenzial junger Menschen zu investieren. Dies sei das Gebot für eine erfolgreiche Zukunft, ergänzte er laut der „Emiratischen Nachrichtenagentur“.
Ankunft im Jubiläumsjahr
Die Sonde mit dem Namen „Al-Amal“ („die Hoffnung“) soll den Mars im Februar 2021 erreichen. Sie wird den Planeten ein ganzes Marsjahr lang – 687 Tage – umrunden. Ein Umrundung dauert 55 Stunden. Ziel der Mission ist es, die Atmosphäre zu untersuchen. Inbesondere geht es um die Frage, warum der Mars Sauerstoff und Wasserstoff verliert. Die Daten sollen Rückschlüsse auf die Entwicklung des Planeten geben.
Für die Emirate ist das Projekt auch eine Frage des Prestiges. Im kommenden Jahr feiert das Land sein 50-jähriges Bestehen. Das Marsprojekt kündigte Präsident Al-Nahjan 2014 an; in diesem Jahr rief er auch die Nationale Weltraumbehörde ins Leben. Die Sonde wurde im Weltraumzentrum Muhammed Bin Raschid in Dubai zusammengebaut. Dabei beteiligten sich auch Forscher der amerikanischen Universitäten Colorados (Boulder), Arizonas (Tempe) und Kaliforniens (Berkeley).
Die Emirate betreiben seit mehr als zehn Jahren ein Raumprogramm. Im Jahr 2009 schickten sie ihren ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn. Ende September 2019 besuchte der Militärpilot Hassa al-Mansuri als erster Bürger des Golfstaates die Internationale Raumstation (ISS).
Von: df