JERUSALEM (inn) – Wer Jesus als Palästinenser beschreibt, muss mit Widerspruch rechnen. Diese Erfahrung machte jedenfalls der Betreiber des Twitter-Accounts „God“ (@The Tweet of God). Am Mittwoch postete dieser ein Portraitbild, das Jesus darstellen soll. Dazu schrieb er: „Viel weißer können Privilegien nicht werden: einen Palästinenser der Römerzeit so aussehen zu lassen.“
Die Absicht des Tweets ist klar: Er kritisiert, dass in den meisten Darstellungen Jesus wie ein Europäer aussieht. Aus israelischer Sicht verursacht der Tweet aber Schaden an anderer Stelle: Indem er Jesus als Palästinenser bezeichnet wird, bleibt die Tatsache unerwähnt, dass er Jude war.
Gott als alter Mann
Israel nimmt es jedenfalls mit Humor. Der offizielle Twitter-Account des jüdischen Staates antwortete mit einem fiktiven Dialog zwischen Jesus und Gott: „Gott: Jesus war ein Palästinenser. Jesus: Hey Papa, erinnerst du dich an deine Rede über jüdische Werte auf meiner Bar-Mitzva-Feier?“
Der Twitter-Account „God“ besteht seit Oktober 2010 und hat 6,1 Millionen Follower. Das Profilbild stellt Gott als alten weißen Mann mit weißen Bart dar. Der Account verweist auf einen Online-Shop mit Merchandising-Artikeln, die Gott ebenfalls als alten Mann abbilden. Betrieben wird der Shop von dem Musikvermarktungs-Unternehmen Musictoday in Virginia.
Von: df