LACHISCH (inn) – Israelische und amerikanische Archäologen haben die Überreste eines kanaanitischen Tempels freigelegt. Das gab die Hebräische Universität in Jerusalem am Montag bekannt. An der Stätte in der antiken Stadt Lachisch finden sich Spuren der Verwüstung. Nach Ansicht der Forscher entstanden diese während der in der Bibel beschriebenen Landnahme unter Josua.
Die Ausgrabungen leiteten der Israeli Josef Garfinkel und Michael Hasel von der Southern Adventist University in Tennessee. Sie gaben an, erstmals liege den Archäologen ein symmetrischer Bau aus der kanaanitischen Zeit in dieser Größe vor. Die Wissenschaftler machten an den baulichen Überresten zwei Zeiten mit größeren Zerstörungen aus: Mitte des 13. und Mitte des 12. Jahrhunderts vor Christus. Offen bleibe die Frage, auf welche der biblische Bericht in Josua 10,31 f. zutrifft.
Altes Schriftzeichen
Zu den Funden in Lachisch zählt auch eine Tonscherbe mit dem hebräischen Buchstaben Samech. Es handelt sich nach einem Bericht der Zeitung „Jerusalem Post“ um den ältesten Beleg für dieses Schriftzeichen. Hinzu kommen Artefakte aus Gold und kultische Figuren, die den von den damaligen Völkern als Gottheit verehrten Baal zeigen.
Nach Ansicht Garfinkels belegen die Funde auch eine weitere biblische Notiz: Die im Zweiten Chronikbuch (11,5–10) beschriebene Befestigung von 15 Städten unter König Rehabeam, dem Enkel von König David. Unter den Städten war auch Lachisch. Erste Untersuchungen der 1929 entdeckten archäologischen Stätte konnten dies so nicht bestätigen. Daher kamen Zweifel an der Genauigkeit des biblischen Berichtes auf. Doch Garfinkel gelang es, Befestigungen aus besagter Zeit zu finden.
Von: df