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Araber gründen in London neue Interessengruppe

Im Geheimen haben Araber aus verschiedenen Ländern eine neue Gruppe gegründet, die sich für ein Ende des Israel-Boykotts einsetzt. Sie ermutigen ihre Kritiker zu einer konstruktiven Diskussion.
In London haben sich Araber aus verschiedenen Ländern zum „Arabischen Rat für regionale Integration“ zusammengeschlossen

LONDON (inn) – In London haben sich in dieser Woche arabische Vertreter aus 15 Ländern getroffen und sich für bessere Beziehungen zu Israel ausgesprochen. Der neu gegründete „Arabische Rat für regionale Integration“ übte zudem Kritik an der Israel-Boykottbewegung BDS.

Die zweitägige Konferenz hatte am Mittwoch begonnen. Die Teilnehmer riefen dort den „Arabischen Rat für regionale Integration“ ins Leben. Dieser beschäftigte sich unter anderem mit Wirtschaftsfragen, islamischem Extremismus und den Beziehungen zu Israel. Er forderte ein Ende der Isolation Israels durch die arabische Welt. Gleichwohl erklärten die Teilnehmer, für vollständige diplomatische Beziehungen mit Israel müsse erst der palästinensisch-israelische Konflikt beendet werden.

In ihrem Gründungsdokument forderten die Mitglieder ihre Gegner auf, konstruktiv über sie zu diskutieren, „anstatt auf alte Methoden zurückzugreifen, um Kritiker zum Schweigen zu bringen und Reformer zu dämonisieren“. Das berichtet die US-amerikanische Tageszeitung „New York Times“.

Unter den Gästen war unter anderem ein Neffe des ermordeten ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat, Mohammed Anwar Sadat. Der frühere Informationsminister von Kuwait, Sami Abdul-Latif al-Nisf, gehörte ebenfalls zu den Teilnehmern. Auch ein Palästinenser war zugegen. Mohammed S. Dadschani hatte zusammen mit Israelis für palästinensische Studenten Besuche im früheren Konzentrationslager Auschwitz organisiert. Daraufhin wurde ihm seine Stelle an der Al-Quds-Universität in Ostjerusalem gekündigt.

BDS schadet Arabern

Scharfe Kritik übten die Araber an der umstrittenen anti-israelischen Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen). „Die Araber sind das erste und einzige Opfer dieses Boykotts“, erklärte der ägyptische Rechtsanwalt Eglal Gheita. Den Staat Israel und seine Bevölkerung habe BDS nur stark gemacht.

In der Tageszeitung „Wall Street Journal“ (WSJ) schrieb Gheita zusammen mit dem ägyptischen Journalisten Mostafa el-Dessuki über die Konferenz: „Wir sind fest entschlossen, die Zusammenarbeit zwischen der arabischen Welt und Israel voranzutreiben, da wir davon überzeugt sind, dass die Vorteile einer Partnerschaft die Verwüstungen der Ausgrenzung ersetzen müssen.“

Teilnahme trotz Warnung

Israelis waren zu der Tagung nicht eingeladen. Eine Vorsichtsmaßnahme: So sollte verhindert werden, dass die Teilnehmer in ihren Herkunftsländern wegen Verbrüderung oder Normalisierung der Beziehungen zu Israel strafrechtlich verfolgt werden. Wie Ghaita im WSJ schreibt, hatten ägyptische Vertreter ihre Landsleute vor einer Teilnahme an der Konferenz gewarnt.

Das Treffen fand aus Sicherheitsgründen im Geheimen statt. Der Tageszeitung „New York Times“ war die Zuschaltung per Video gestattet. Sie durfte jedoch erst nach Ende der Konferenz darüber berichten.

Von: dn

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