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Arabische Ausgabe von „Mein Kampf“ zum Verkauf angeboten

In einem Buchladen in Galiläa entdeckt ein Aktivist arabische Ausgaben von Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Der Ladenbesitzer entfernt die Bücher umgehend und entschuldigt sich für das Versehen.
In arabischen Ländern findet Hitlers „Mein Kampf“ große Beachtung

NAZARETH (inn) – In Galiläa ist es für einen Ladenbesitzer zu einem unangenehmen Vorfall gekommen: In dem kleinen Städtchen Reineh, unweit von Nazareth, hatte ein Buchladen arabische Ausgaben der Nazi-Propaganda-Schrift „Mein Kampf“ zum Verkauf angeboten. Sie hätten umgerechnet rund 19 Euro gekostet.

Ein israelischer Aktivist hatte in der vergangenen Woche das Coverfoto gesehen und einer Organisation Bescheid gegeben. Den Ladenbesitzer wies er darauf hin, dass der Verkauf des Buches verboten und der Inhalt problematisch sei. Dem israelischen Sender „Kanal 12“ berichtete er: „Ich sagte ihm, dass er 24 Stunden Zeit habe, das Buch zu entfernen. Der Verkäufer selbst war schockiert über das Buch und versprach, es in 24 Sekunden zu entfernen.“ Der Titel sei Teil einer größeren Lieferung gewesen, sein Sohn habe die Bände einsortiert: „Ich hatte keine Ahnung, dass es sich in unserem Sortiment befindet. In Zukunft werde ich sehr vorsichtig sein. Ich bitte alle um Entschuldigung, die ich durch meine Unachtsamkeit verletzt habe.“

„Mit oder gegen Hitler?“

Was dem Ladenbesitzer in Galiläa unangenehm war, gehört in Israels Nachbarländern zum guten Ton: Im Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten wird „Mein Kampf“ bis heute offen verkauft. In Buchläden sowie an vielen Straßenecken gehört der Titel zum Standardrepertoire; es steht neben Biographien berühmter internationaler Politiker oder liegt zwischen Schriften mit dezidiert islamischem Inhalt.

Von Arabern wird Adolf Hitler vielfach dafür verehrt, dass er zum Ziel hatte, die Juden auszulöschen. Vor allem deutsche Touristen in diesen Ländern, dem Westjordanland und in arabischen Vierteln Jerusalems sind immer wieder befremdet, wenn sie auf den früheren Diktator angesprochen werden: „Hitler war ein starker Mann. Ihr Deutschen und wir Araber haben doch das gleiche Ziel“ oder „Ihr Deutschen seid sonst immer so gründlich. Wenn ihr damals eure Aufgabe ordentlich zu Ende geführt hättet, hätten wir heute viele Probleme nicht.“

Jordanische Hauptstadt Amman: Inmitten von muslimischen religiösen Schriften liegt das Buch mit dem lilafarbenen Einband und dem roten Streifen unten: „Kifahi“, „Mein Kampf“ Foto: Israelnetz/mh
Jordanische Hauptstadt Amman: Inmitten von muslimischen religiösen Schriften liegt das Buch mit dem lilafarbenen Einband und dem roten Streifen unten: „Kifahi“, „Mein Kampf“

Nach der Lektüre des Buches sagte ein syrischer Student der Politikwissenschaft: „Hitler wusste, was er wollte, er war ein starker Führer. Wenn die Deutschen von heute ihn richtig verstehen würden, würde das viele Probleme lösen.“ Eine deutsche Studentin in Damaskus schaute verständnislos, als sie bei einem Friseurbesuch angesprochen wurde: „Ach, du bist aus Deutschland? Und? Wählst du für oder gegen Hitler?“ Es stellte sich heraus, dass der Mann dachte, dass Hitler eine Art Partei sei, die bis heute bei den Deutschen um die Vernichtung der Juden werbe.

Status nicht geklärt

Adolf Hitlers Bestseller ist in mehr als 16 Sprachen übersetzt, darunter Arabisch, Persisch und Türkisch. Der rechtliche Status des Buches in Israel ist nicht eindeutig. Mit Ablauf des Urheberrechts gab es 1995 in der Knesset eine Debatte, das Buch zu verbieten, zur Umsetzung des Gesetzes kam es aber nie. Angebote, das komplette Buch für Bildungszwecke ins Hebräische zu übersetzen, wurden abgelehnt. So ist es bisher bei der Übersetzung von einzelnen Teilen geblieben.

Von: mh

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Eine Antwort

  1. dieses machwerk des hasses sollte international geächtet sein. erst recht in israel.

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