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Israelis verschwenden 2,5 Millionen Tonnen Essen

Die Zahlen sind alarmierend: Im vergangenen Jahr haben Israelis 2,5 Millionen Tonnen verschwendet. Die nationale Essenausgabe „Leket Israel“ fordert von Premier Netanjahu einen Rettungsplan.
Früchte zählen in Israel zu den Lebensmitteln, die am häufigsten weggeschmissen werden

JERUSALEM (inn) – Israelis haben im vergangenen Jahr ungefähr 2,5 Millionen Tonnen Essen weggeworfen. Das teilte die nationale Essensausgabe „Leket Israel“ am Dienstag in ihrem Jahresbericht mit. Die verschwendeten Lebensmittel haben demnach einen Gegenwert von umgerechnet 4,8 Milliarden Euro und machen geschätzt 35 Prozent der gesamten Lebensmittelproduktion aus.

Nach Einschätzung von „Leket Israel“ hätte beinahe die Hälfte der Lebensmittel, also 1,2 Millionen Tonnen, weiterverwertet werden können. 82 Prozent der Verschwendung passierten bei der Auslieferung und dem Konsum des Essens. Auf den einzelnen Haushalt heruntergerechnet, verschwendete eine Familie im Durchschnitt im vergangenen Jahr Essen im Wert von 783 Euro. Da sei das Geld, was ein Haushalt in eineinhalb Monaten generell für die Verpflegung ausgebe.

Einen Großteil des verschwendeten Essens machen Früchte und Gemüse aus. Israelische Haushalte verschwenden laut dem Jahresbericht 23 Prozent ihrer Lebensmittel. Europa liegt bei nur 19 Prozent, die USA bei 28 Prozent. Demnach hat die Lebensmittelverschwendung auch einen bedeutenden Einfluss auf die sowieso schon hohen Lebenshaltungskosten in Israel.

Nationaler Lebensmittelrettungsplan gefordert

„Israel braucht einen nationalen Plan für Lebensmittelrettung. Ich denke, das sollte das Büro des Premierministers entwickeln, weil es die einzige politische Körperschaft ist, die alle anderen Ministerien kontrollieren kann“, sagte der Chef der nationalen Essenausgabe, Gidi Kroch, der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Um Menschen mit Essen im Land zu versorgen, die nicht ausreichend Geld dafür haben, bräuchte es nur ein Fünftel des weggeschmissenen Essens. Das würde 203 Millionen Euro kosten.

„Leket Israel“ sagt, dass deren Freiwillige 2018 rund 2,2 Millionen gekochte Mahlzeiten aus Armeebasen, von Catering-Firmen und aus Restaurants gerettet hätten. Hinzu seien 15.500 Tonnen landwirtschaftlicher Produkte im Wert von 37 Millionen Euro gekommen. Das gerettete Essen wurde dann an 175.000 Bedürftige weitergegeben. Durch die Lobby-Arbeit der nationalen Essensausgabe kam es im Oktober des vergangenen Jahres in der Knesset zu einem Absatz im sogenannten Lebensmittelspendenakt. Der schützt seitdem Lebensmittelfirmen und -spender vor rechtlichen Konsequenzen, wenn sie ihr Essen spenden.

Von: mm

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