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Ehemaliger Minister Segev kriegt elf Jahre Haft

Nach einer Einigung mit dem Jerusalemer Bezirksgericht erhält der ehemalige Energieminister Segev eine elfjährige Haftstrafe. Er hatte an den Iran sensible Geheimdienstinformationen weitergegeben.
Tief gefallen: Der ehemalige Energieminister Segev wandert wegen Spionage für den Iran ins Gefängnis

JERUSALEM (inn) – Der ehemalige israelische Minister für Energie und Infrastruktur, Gonen Segev, ist am Dienstag vom Jerusalemer Bezirksgericht zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte sich schuldig bekannt, für den Iran spioniert zu haben. Als er von 2012 bis 2018 in Nigeria lebte, hat er sensible Daten wie Aufenthaltsorte von israelischen Militäreinrichtungen und Namen von hochgestellten Sicherheitsbeamten an das Mullah-Regime weitergegeben.

Der 63-Jährige hat laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ im Januar eine Abmachung mit dem jüdischen Staat getroffen. Er habe Spionage, „Unterstützung eines Gegners im Krieg“ und die Informationsweitergabe an den Feind zugegeben. Deswegen habe Richter Rafi Carmel den Staatsverrat aus der Anklageschrift entfernt. Das Büro des Staatsanwalts erklärte, ein Hauptgrund für den Deal sei, dass das Risiko für eine Weitergabe von sensiblen Informationen an eine dritte Partei durch einen erweiterten Strafprozess bestehe.

Die Staatsanwaltschaft feierte die Verurteilung als Erfolg des Inlandsgeheimdienstes Schabak und der Polizei, weil Segev trotz seines Aufenthalts in Afrika in Israel für seine Spionagetätigkeit zur Rechenschaft gezogen wurde. Segevs Anwalt Mosche Masor nannte die Strafe „angemessen angesichts der Umstände der Affäre“. Der verurteilte Ex-Minister arbeitete die vergangenen Jahre in Nigeria als Arzt. Als er im Mai 2018 nach Äquatorialguinea einreisen wollte, wurde er wegen seiner kriminellen Vergangenheit – er saß bereits im Gefängnis wegen Drogenschmuggel, Fälschung und Betrug – nach Israel überführt.

Die Untersuchung ergab, dass Segev vom iranischen Geheimdienst angeworben worden war und als Agent arbeitete. Während des Prozesses hat er die Anschuldigungen nie abgestritten. Er rechtfertigte sich indes, dass er Israel mit seiner Tätigkeit hätte helfen wollen, um „Informationen zu erschleichen“. „Ich wollte die Iraner täuschen und als Held nach Israel zurückkommen“, sagte er.

Von: mm

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