JERUSALEM (inn) – Die Spionageagentur Mossad hat die Armbanduhr des legendären israelischen Spions Eli Cohen, der 1965 in Syrien hingerichtet wurde, gefunden und in einer „Sonderoperation“ aus „Feindesland“ (vermutlich Syrien) nach Israel gebracht. Genaue Angaben zu diesem Coup wurden nicht veröffentlicht. Cohens Leiche wurde nie aus Syrien nach Israel überführt, trotz jahrzehntelanger Appelle seiner Familie. Israel hat dabei um die Hilfe Russlands in diesem Bemühen gebeten, ohne Erfolg.
Cohen infiltrierte die höchsten Ebenen der politischen Führung Syriens in den Jahren vor dem Sechs-Tage-Krieg. Die von ihm übermittelten Informationen spielten eine Schlüsselrolle bei Israels erstaunlichem Erfolg im Krieg gegen Syrien 1967. Mossad-Chef Jossi Cohen überreichte die Uhr der Familie von Eli Cohen vor einigen Wochen bei einer Zeremonie anlässlich seines Todestages. Nach weiteren Prüfungen soll die Uhr zum jüdischen Neujahrsfest der Familie endgültig übergegeben werden. Das Fest beginnt in diesem Jahr am Abend des 9. September.
Als die Uhr nach Israel zurückgebracht wurde, stellten spezielle Forschungs- und Geheimdienstoperationen eindeutig fest, dass es die Uhr war, die dem Spion gehört hatte. Nadia Cohen, Eli Cohens Witwe, erzählte dem Sender „Kanal 10“, dass es für sie sehr emotional war, die Uhr zurückzuhaben. Der Mossad-Chef sagte, dass Cohen nie vergessen werde. „Sein Erbe von Hingabe, Entschlossenheit, Mut und Liebe zur Heimat ist unser Erbe. Wir erinnern uns und haben über die Jahre eine enge Verbindung zu seiner Familie, Nadia und den Kindern aufrechterhalten“, sagte der Geheimdienstchef. „Das war Eli Cohens Uhr, die er in Syrien trug, bis zu dem Tag, an dem er gefangen wurde“, fügte er hinzu. „Die Uhr war Teil von Eli Cohens Image und Teil seiner gefälschten arabischen Identität.“
Von: Ulrich W. Sahm