SOFIA (inn) – Der Prozess um den Terroranschlag im bulgarischen Burgas auf einen israelischen Reisebus hat am Mittwoch in Sofia begonnen. Bei dem Anschlag am 18. Juli 2012 waren fünf Israelis und ein bulgarischer Busfahrer getötet worden. Die mutmaßlichen Täter sind flüchtig; ihnen soll in Abwesenheit der Prozess gemacht werden. Bulgarischen Behörden zufolge haben sie Verbindungen zur libanesischen Terror-Organisation Hisbollah.
Das Gericht ließ am Mittwoch Zeugen des Anschlages zu Wort kommen. Die nächsten Anhörungen sind für den 6. und 7. Februar vorgesehen. Der Prozess sollte eigentlich bereits im September 2016 beginnen. Es kam jedoch immer wieder zu Verzögerungen. So war am 15. November 2017 der Anwalt der Familie des getöteten Busfahrers nicht vor Gericht erschienen. Das berichtet die bulgarische Nachrichtenseite „Sofia Globe“.
Bei den Verhandlungen geht es auch um die Frage, ob es am Flughafen genügend Sicherheitsmaßnahmen gegeben habe. So seien an dem Tag nur zwei Grenzpolizisten mit einer Zwölf-Stunden-Schicht im Dienst gewesen, berichtet die „Bulgarische Nachrichtenagentur“. Zeugen sagten auch, dass es keine Kontrollen am Zugang zum Parkplatz des Flughafens gab.
Anschlag mit politischen Folgen
Bei dem Anschlag wurde einer der Attentäter getötet – unklar ist, ob die Terroristen das so beabsichtigt hatten. Die Behörden vermuten, dass die beiden Komplizen, Meliad Farah and Hassan Al-Hadsch Hassan, im Libanon untergetaucht sind. Sie werden von Interpol gesucht.
Infolge des Anschlages stufte die Europäische Union den militärischen Arm der Hisbollah im Jahr 2013 als Terror-Organisation ein. Mehrere Staaten – darunter Frankreich, Israel, Kanada und die USA – listen die gesamte Hisbollah als Terror-Organisation.
Von: df