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Täter zu Haftstrafe verurteilt

Der Haupttäter des Brandanschlags auf die Brotvermehrungskirche muss für vier Jahre ins Gefängnis. Das hat das zuständige Bezirksgericht in Nazareth entschieden.
Seit Februar ist die Brotvermehrungskirche nahe des Sees Genezareth wieder für Besucher geöffnet

NAZARETH (inn) – Mehr als zwei Jahre nach dem Brandanschlag auf die Brotvermehrungskirche hat das Bezirksgericht Nazareth den Haupttäter am Montag zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Zudem erhielt der 22-jährige jüdische Extremist Jinon Reuveni zwei Jahre auf Bewährung und muss umgerechnet rund 12.000 Euro Schadenersatz zahlen. Das berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.

Im Juni 2015 hatten Reuveni und mehrere andere Juden die berühmte Pilgerkirche in Tabgha in Brand gesteckt. In zwei Räumen und an der Inneneinrichtung entstand schwerer Sachschaden. Die Feuerwehr kam gerade rechtzeitig, um zu verhindern, dass die Flammen auf das Hauptschiff mit seiner hölzernen Decke übergriffen. Ferner verunstalteten die Täter eine Kalksteinwand mit roter Farbe, indem sie Götzendienst verurteilten. Zwei Menschen erlitten Rauchverletzungen.

Verteidiger Itamar Ben-Gvir kündigte nach dem Urteilsspruch an, in Berufung zu gehen. Sein Mandant könne die Strafe nicht zahlen, da er sich in Sicherheitsverwahrung befinde. Dadurch könne er weder seine Zelle verlassen noch arbeiten. Richter Georges Asulaj wies diese Darstellung zurück.

Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes Schabak gehören Reuveni und seine Freunde einer ideologischen Gruppe an. Diese wolle „die Regierung auswechseln und die Erlösung näher bringen“. Dies sei aus ihrer Sicht unter anderem durch Angriffe auf christliche Ziele in Israel möglich.

Durch Kameras überführt

Bilder verschiedener Überwachungskameras hatten die Ermittler auf Reuvenis Spur gebracht. Sie zeigten einen Subaru, der nahe der Kirche zur Zeit des Brandanschlags zu sehen war. Zudem wurde das Fahrzeug an einer Tankstelle im Raum Latrun gesichtet. Der Hauptangeklagte füllte eine Flasche mit Treibstoff, die später am Tatort entdeckt wurde. Handschuhe mit seiner DNA fanden sich etwa fünf Kilometer von der Kirche entfernt.

Ein Mitangeklagter war der Besitzer des Autos, der 21-jährige Jehuda Asraf. Er wurde im vergangenen Juli vom Vorwurf der Mittäterschaft freigesprochen. Hingegen befand das Gericht Reuveni für schuldig, die Tat begangen zu haben.

Der Brandanschlag auf die Kirche des Benediktinerordens war in Israel und im Ausland verurteilt worden. Religiöse Führer aller Glaubensrichtungen kamen infolge der Tat nach Tabgha, um Unterstützung für die Mönche zu demonstrieren und gegen die Brandstiftung zu protestieren.

Von: eh

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