JERUSALEM (inn) – In einer Sondersitzung der Knesset haben die Parlamentarier am Dienstag den 40. Jahrestag des Besuchs des ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat begangen. Premierminister Benjamin Netanjahu wünschte sich bei dieser Feierstunde einen „palästinensischen Sadat“ für zukünftige Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern.
Netanjahu erinnerte an die Aufregung, die damals in Israel geherrscht habe: „Es war wie die erste Mondlandung. In den 40 Minuten, die Sadat von Ägypten nach Israel geflogen ist, hat er Geschichte geschrieben.“ Es sei deutlich kürzer gewesen als die 40 Jahre Wüstenwanderung der Juden auf dem Sinai, aber es sei ähnlich dramatisch gewesen.
Netanjahu sucht „palästinensischen Sadat“
Der Besuch Sadats in Israel sei ein Durchbruch in den diplomatischen Beziehungen des Nahen Ostens gewesen. Er habe direkten Kontakt zwischen den arabischen Staaten und Israel ermöglicht. „Im Nahen Osten werden Allianzen mit den starken Nationen gemacht. Wie Sadat damals sagte, dass er Frieden mit einem starken Führer machen wollte.“ Nur wenn Israel stark sei, könnten Situationen ohne Kampfhandlungen erreicht werden – und letztlich Frieden. Netanjahu wünscht sich einen „palästinensischen Sadat“, der ernsthaft an einem Friedensschluss interessiert sei und das Existenzrecht Israels unterstütze.
Der anwesende ägyptische Botschafter Hasem Chairat sagte: „Sadats historische Rede in der Knesset war und wird immer ein Abkommen zwischen allen Willigen für eine friedliche Lösung sein.“ Gerade nach 40 Jahren solle die Rede immer wieder gelesen werden und als Inspiration dienen.
Der Knessetsprecher Juli Edelstein rief die Nachbarstaaten Israels auf, in die Fußstapfen von Sadat und des ehemaligen israelischen Premierministers Menachem Begin zu treten. Er lud die Parlamentarier arabischer Länder in die Knesset ein und reichte die Hand zum Frieden. Wer Israel als Staat anerkenne, für den stünden die Türen der Knesset immer offen.
Von: mm