JERUSALEM (inn) – Die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ nennt es einen „historischen Durchbruch“ in der Politik für Menschen mit Behinderung: Für ihre Pensionen werden bis zum Jahr 2021 umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro mehr bereitgestellt. Darauf haben sich die Gewerkschaft Histadrut, Finanzminister Mosche Kahlon und der Koalitionsvorsitzende David Bitan nach zwölfstündigen Verhandlungen geeinigt.
Mit dem Kompromiss erhalten Menschen je nach Grad ihrer Behinderung mehr Geld, im höchsten Falle umgerechnet 1.080 Euro pro Monat. Auch sollen die Freibeträge angehoben werden, die hinzuverdient werden dürfen. Die Rente für Behinderte soll künftig an das Durchschnittseinkommen gekoppelt sein und nicht mehr, wie bisher, an die Preise, berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“.
Behinderte und ihre Unterstützer hatten in Israel wochenlang für mehr Geld protestiert und dabei unter anderem Straßen blockiert. In der Bevölkerung gab es eine große Anteilnahme an den Demonstrationen. Teils spielten sich rührende Szenen ab, bei denen etwa Polizisten ihr Essen mit den Protestierenden teilten. Wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ schreibt, sind nicht alle der Demonstranten mit der Einigung glücklich. Manche wollen weiter protestieren, weil sie die Zugeständnisse als noch nicht ausreichend bewerten.
Von: mb