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Platz für neue Zettel an der Klagemauer

In mühseliger Arbeit haben der Rabbiner Rabinovitsch und seine Helfer die auf Zettel geschriebenen Gebete aus der Klagemauer entfernt. In der alljährlichen Tradition finden die Zettel jetzt eine besondere „Ruhestätte“.
Arbeiter entfernen Zettel aus der Klagemauer

JERUSALEM (inn) – Zweimal im Jahr, zu Pessach und zum Neujahr, werden aus den Ritzen der Steine der Klagemauer die mehreren tausend Zettel entfernt, die Besucher der Mauer dort hineingesteckt haben, mit Gebeten und Bitten an Gott. Einen solchen Zettel, den der US-Präsident Donald Trump in die Klagemauer gesteckt hat, haben angeblich seine Begleiter schon vorsorglich entsorgt, damit er nicht in „falsche Hände“ gerät.

Um Platz für neue Zettel zu schaffen, haben Arbeiter zusammen mit dem Rabbiner der Klagemauer, Schmuel Rabinovitsch, in mühseliger Arbeit die Zettel entfernt. Die Zettel werden nicht weggeworfen, sondern in Säcke gefüllt und in einem besonderen Grab auf dem Ölberg beerdigt. „Die Zettel mit den Bitten verlieren nie ihre Gültigkeit“, erklärte Rabinovitsch: „Es reicht eine einzige Sekunde, die der Zettel in der Klagemauer liegt. Wichtig ist die Absicht, die hinter dem Schreiben des Zettels steht.“ Ein Rundfunkreporter erwähnte, um zu sagen, dass ein Ereignis lange vor seiner Geburt passierte: „Damals war ich noch ein Zettel in der Klagemauer.“

In Diskussionen zu diesem Thema kam auch die Frage auf, ob man Gott eine E-Mail schicken könne. Tatsächlich bietet die „Western Wall Heritage Foundation“ einen solchen Dienst an. Sie habe schon über eine halbe Million solcher „Briefe“ empfangen, ausgedruckt und als Zettel in eine der Ritzen der Klagemauer gestopft.

Von: Ulrich W. Sahm

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