BEIRUT (inn) – Vor drei Monaten warf die Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien der Vereinten Nationen (ESCWA) Israel ein „Apartheid-Regime“ vor, nun sorgt ein Bericht der Gruppe erneut für Wirbel. Am Mittwoch wurde ein Dokument der Kommission öffentlich, in dem Israel Folter an Palästinensern sowie „außergerichtliche Hinrichtungen“, also Morde, zur Last gelegt werden.
Das Schriftstück vom 23. Mai sei der UN-Generalversammlung sowie dem Sozial- und Wirtschaftsrat der UN vorgelegt worden, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Konkret heißt es in dem Dokument beispielsweise, Israel mißhandle gefangene Palästinenser, darunter Minderjährige. Der Staat ahnde Mißhandlungen an Palästinensern außerdem nicht.
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, bezeichnete das Dokument auf Twitter als „Ritualmordlegende“. Der Rufmord an den Soldaten der israelischen Armee werde so nicht hingenommen.
This is yet another blood libel against Israel. We won’t accept these attempts to slander the brave soldiers of the IDF
— Ambassador Danon (@dannydanon) 15. Juni 2017
Im März musste die Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien der Vereinten Nationen einen Bericht zurückziehen, in dem Israel scharf angegriffen wurde. Israel und die USA hatten gegen den Vorwurf der Apartheid Beschwerde bei Generalsekretät Antonio Guterres eingelegt, der sich von dem Bericht distanzierte und seine Rücknahme anordnete. Die damalige Leiterin der Kommission, die Jordanierin Rima Chalaf, trat kurze Zeit später zurück.
Von: mb