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Gauck kommt zum Holocaust-Gedenktag nach Israel

Der israelische Staatspräsident Rivlin hat den ehemaligen Bundespräsidenten Gauck zum Holocaust-Gedenktag nach Israel eingeladen. Gemeinsam wollen sie einen neuen Ansatz finden, welche moralischen Lektionen aus der Scho'ah zu ziehen sind.
Man schätzt sich: Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin und der ehemalige deutsche Bundespräsident Joachim Gauck

JERUSALEM (inn) – Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, dessen Amtszeit am 18. März endete, nimmt an einer Staatszeremonie zum „Jom HaScho’ah“, dem Holocaust-Gedenktag, in Israel teil. Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, hat ihn der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin zur abschließenden Gedenkzeremonie am „Haus der Ghettokämpfer“ in Westgaliläa am 24. April eingeladen.

Der Vorsitzende des Museums „Haus der Ghettokämpfer“, Arik Carmon, erklärte, dass Staatspräsident Rivlin und Bundespräsident Gauck gemeinsam einen neuen Ansatz anstoßen wollen, um mit den moralischen Lektionen aus dem Holocaust umzugehen. Das Museum arbeitet aktuell an der Fragestellung, wie auch die kommende Generation einen Bezug zum Holocaust behält. Dafür soll der Fokus weniger auf die Tragödie an sich und mehr auf die moralischen Lektionen, welche die Menschheit aus dem Holocaust ziehen kann, gelegt werden.

Gauck: Erinnerung an Scho’ah gehört zur deutschen Identität

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, betonte am Ende der Amtszeit von Gauck dessen Eigenschaft als verlässlicher Partner der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Gauck habe immer deutlich gemacht, dass die Erinnerung an die Scho’ah zur deutschen Identität gehöre und dies auch von Einwanderern nach Deutschland akzeptiert werden müsse. Außerdem habe er stets und klar an der Seite Israels gestanden.

Während seiner Zeit als Bundespräsident entschuldigte sich Gauck für die Gräueltaten der deutschen Soldaten im griechischen Dorf Ligiades im Jahr 1943. Dort töteten die Soldaten als Vergeltungsaktion zahlreiche Dorfbewohner, darunter auch neugeborene Babys. „Mit Scham und Schmerzen frage ich die Familien derjenigen, die im Namen Deutschlands ermordet wurden, um Vergebung“, sagte Gauck bei einer Gedenkzeremonie in Griechenland. Der ehemalige Pastor erhielt im Jahr 2015 die Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität in Jerusalem. Gauck nahm auch im vergangenen Jahr am Begräbnis des ehemaligen israelischen Präsidenten Schimon Peres teil.

Von: mm

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