CARACAS (inn) – Der venezolanische Außenminister Delcy Rodriguez hat sich für die Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen mit Israel ausgesprochen. Dazu traf er sich mit führenden jüdischen Vertretern.
„Wir haben vorgeschlagen, mit einer Verlobungszeit zu starten, das würde einen Anfang durch konsularische Beziehungen bedeuten, aus denen später eine Hochzeit werden kann, nach der Israel wieder wie zuvor eine Botschaft in Venezuela hat“, erklärte der sephardische Oberrabbiner in Venezuela, Isaac Cohen, laut der Nachrichtenseite „Arutz Scheva“. Er sei im Blick auf das Anliegen bereits im Gespräch mit dem israelischen Außenministerium.
Venezuela und Bolivien hatten im Jahr 2009 jeweils die israelischen Botschafter ausgewiesen und die Beziehungen zu Israel abgebrochen. Damit reagierten sie auf die israelische Militäroperation „Gegossenes Blei“ gegen die Terrorinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen.
In Venezuela leben derzeit noch rund 9.000 Juden. Aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen und sozialen Lage sowie zunehmenden Antisemitismus‘ sind in den vergangenen Jahren Tausende Juden in die USA oder nach Israel abgewandert. 1999 gehörten der jüdischen Gemeinde in Venezuela noch 25.000 Mitglieder an.
Von: dn