NEW YORK (inn) – „Ich bin glücklich; klatscht mit, wenn ihr fühlt, dass Glück die Wahrheit ist“, singt der amerikanische Musiker Pharrell Williams in seinem weltbekannten Lied „Happy“. Davon können die Israelis anscheinend auch ein Lied singen. In der am Montag veröffentlichten UN-Glücksstudie rangiert der jüdische Staat auf Platz elf.
Damit ist Israel mit Abstand das Land im Nahen Osten, das sich am weitesten oben in der Liste findet. Die nächsten Länder aus der Region sind die Vereinigten Arabischen Emirate auf Platz 21 und Katar auf Rang 35. Die Palästinensischen Gebiete finden sich auf dem 103. Platz von insgesamt 155 Ländern und Gebieten.
Syrien am Ende der Liste
An der Spitze der Liste finden sich in der Mehrheit nordeuropäische Staaten: Norwegen ist auf Platz eins, gefolgt von Dänemark, Island, der Schweiz und Finnland. Auf Rang sechs bis zehn platzieren sich: Niederlande, Kanada, Neuseeland, Australien und Schweden. Dann kommt schon Israel, das an den Top Ten kratzt. Die USA rangieren auf Platz 14, Deutschland ist auf Platz 16, Österreich auf Platz 12. Die Schlusslichter der Liste von Rang 152 bis 155 sind: Syrien, Tansania, Burundi und die Zentralafrikanische Republik.
Der Bericht verbindet unter anderem Länderdaten mit der Selbstwahrnehmung der Einwohner. Die Studienleiter ermitteln den Glücksindex anhand folgender sechs Variablen: das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, soziale Unterstützung, Lebenserwartung, soziale Freiheit, Großzügigkeit und das Nichtvorhandensein von Korruption. Hinzu kommen weitere Punkte wie das Wohlbefinden, besonders positive Emotionen, die bei der Einordnung helfen.
Kritik an der Studie
Erstmals wurde die Glücksstudie 2012 veröffentlicht. Damals rangierte Israel auf Platz 14. Dann hielt sich das Land auf dem elften Rang. Der diesjährige Bericht ist die fünfte Ausgabe der Erhebung und stützt sich auf Daten aus den Jahren 2014 bis 2016.
In der Vergangenheit kritisierten Sozialwissenschaftler die Glücksstudie. Lebenszufriedenheit könne nur auf der Basis der konkret vorhandenen Lebensumstände und des individuellen Umgangs erklärt werden. Die Annahme, Antworten auf die Frage nach der Lebenszufriedenheit pro Land aggregieren zu können, funktioniere nicht, hieß es auf der Wissenschaftsseite „scienesfiles.org“.
Ein Drittel der säkularen Juden würde ins Ausland ziehen
Ein anderes Bild Israels zeichnet eine Umfrage von „Masa Israeli“, einem Projekt zur jüdischen Identität, in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium. 27 Prozent der jüdischen Israelis würden ins Ausland gehen, wenn sich ihnen die Chance dafür böte: bei den säkularen Juden sind es 36 Prozent, bei den religiösen Juden nur sieben Prozent.
Der Geschäftsführer von „Masa Israeli“, Uri Cohen, sagte laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ über den Wunsch: „Das weist darauf hin, dass viele israelische Bürger nicht das Gefühl haben, zu dem Land zu gehören.“ Dies nennt Cohen eine „alarmierende Statistik“.
Von: mab