JERUSALEM / NAZARETH (inn) – Die israelische Justizministerin Ajelet Schaked lässt Hetze gegen christliche Soldaten untersuchen. Sie wies die Staatsanwaltschaft an, entsprechende Fälle zu prüfen. Betroffen von der Hetze sind etwa Araber, die am Wochenende in Uniformen in ihre Heimatorte zurückkehren.
Bei der Weihnachtsfeier des „Rates für die Stärkung der Christen“ am Dienstag in Nazareth nannte Schaked die christlichen Soldaten „Partner im Schutz des Landes“. Sie würden die Mauern zwischen Juden und Christen brechen, die hier im Land leben. Auch in Fragen der Hetze sicherte sie den Christen Unterstützung zu. „Wir lassen euch niemals allein.“
Nadaf: Gleiche Rechte, gleiche Pflichten
Der Vorsitzende des Rates, Pater Gabriel Nadaf, betonte bei der Feier, Juden und Christen sollten Bürger mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten sein. Dazu gehöre der Armee- oder der Zivildienst. „Das Ziel des Rates ist es, Christen in die israelische Gesellschaft zu integrieren, und die Jugend für die Armee zu melden, um dieses Haus zu beschützen, das uns allen gehört. Wenn Israel seine Christen schwächt, werden Extremisten im Nahen Osten noch schlimmere Dinge als bislang anrichten.“
Erst Mitte Juli hatte das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Bestrafung von Hetze gegen freiwilligen Militärdienst verschärft. „Aufgrund der Steigerung der Einberufungsquoten des israelischen Militärs und der Sicherheitskräfte gibt es eine Kampagne, die zur Fahnenflucht aufruft“, heißt es im Gesetzestext. Der Widerstand kommt etwa von arabischen Knessetabgeordneten, die in der israelischen Armee ein Instrument der Besatzung sehen.
Für das Jahr 2016 hatte die Armee 200 christliche Armeedienstleistende erwartet. Das Potenzial schätzt sie auf 1.500 Freiwillige – ob Araber oder Aramäer. Seit dem Jahr 2014 hat die Armee im christlichen Sektor bewusst für den Armeedienst geworben; ein von der Regierung eingerichtetes Forum bietet entsprechende Informationen. (df)Christen, geneigt zu dienen (inn)
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