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Faschistengruß durch Fußballfans: Italienische Nationalmannschaft muss zahlen

Der Weltfußballverband bestraft Italien wegen unfairen Fanverhaltens bei einem Spiel in Israel. FIFA-Präsident Infantino geht indes auf eine palästinensische Beschwerde ein.
Von der FIFA geahndet: der Faschistengruß italienischer Fans in Haifa

ZÜRICH (inn) – Das unfaire Verhalten italienischer Fußballfans beim Länderspiel in Haifa hat Folgen: Die italienische Fußballnationalmannschaft muss 30.000 Schweizer Franken (27.000 Euro) Strafe zahlen. Das hat der Weltfußballverband FIFA festgelegt. Vor dem Qualifikationsspiel am 5. September zwischen Israel und Italien für die Weltmeisterschaft 2018 hatten einige Anhänger der Gäste den Faschistengruß gezeigt, als die Nationalhymnen erklangen. Das Spiel verlor Israel mit 1:3.
Die FIFA listet in einer Aufstellung Länder auf, gegen die ein Disziplinarverfahren eröffnet worden war. Bei Italien heißt es, für das „unangemessene und diskriminierende“ Verhalten der Fans werde die Nationalmannschaft mit der Geldstrafe belegt.
Der Verband der jüdischen Gemeinden in Italien (UCEI) hatte zuerst auf die provozierende Geste aufmerksam gemacht. „Eine Geldstrafe ist nie eine gute Nachricht, aber ich bin sehr stolz darauf, den Fall in unserem Portal aufgebracht zu haben“, kommentierte ein Sprecher die Entscheidung der FIFA laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

FIFA-Chef will sich mit Siedlungsvereinen befassen

Indes bezog der Präsident des Weltfußballverbandes, Gianni Infantino, Stellung zu Kritik an israelischen Vereinen im Westjordanland. „Dies ist eine meiner und unserer Prioritäten“, sagte er in einem Exklusivinterview der Nachrichtenagentur AFP. Am Mittwoch habe er an einer Arbeitssitzung mit dem Südafrikaner Tokyo Sexwale teilgenommen. Dieser leitet die Kommission, die die „Probleme bei der Entwicklung des Fußballs in Palästina“ überprüft.
Infantino ergänzte, die Angelegenheit „sollte eine Fußballfrage sein, ist aber zu einer politischen Angelegenheit geworden, für die die Welt noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden hat“. Die FIFA sei auf der Suche nach den besten Bedingungen für Fußball in der Region. „Ich bin immer zuversichtlich, dass wir mit Dialog, mit Diskussion und indem wir nur über Sport sprechen und die Politik beiseite lassen, eine Lösung finden können.“
Insgesamt sechs Mannschaften aus dem Westjordanland spielen in der dritten, vierten und fünften israelischen Liga. Zwei sind in der Siedlung Ariel beheimatet, je eine in Giv‘at Se‘ev, Ma‘aleh Adumim, Oranit und dem Jordantal. Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ warf der FIFA unlängst in einem Bericht vor, Siedlungen zu unterstützen. Damit billige der Verband den „Diebstahl“ von palästinensischem Land.

Israelischer Verband: Spiel als Brücke entwickeln

Der Israelische Fußballverband wiederum beklagte, der Sport werde „vom Fußballfeld weggezerrt auf ein politisches Feld“. Doch habe er Vertrauen, dass die FIFA korrekt mit dem Thema umgehen werde. Sie müsse sich darauf konzentrieren, „das Spiel als Brücke zu entwickeln und zu erhalten, die Menschen verbindet, und nicht als Mauer, die sie trennt“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ den nationalen Verband.
Der Präsident des Palästinensischen Fußballverbandes, Dschibril Radschub, bestätigte gegenüber der AFP eine Anfrage an den Asiatischen Verband und die EU. Die Palästinenser hätten sie gebeten, den Fall aufzunehmen. Sie seien zuversichtlich, dass das Exekutivkomitee der FIFA sie unterstützen werde. Dieses will das Thema in ihrer Sitzung am 13. und 14. Oktober aufgreifen. (eh)Fußballer aus Gaza spielen im Pokalfinale von Hebron mit (inn)
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