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Jüdischer Nationalfonds ehrt „Bild“-Herausgeber Diekmann

Der Jüdische Nationalfonds in Deutschland hat den Herausgeber der „Bild“-Gruppe, Kai Diekmann, für sein Engagement um die israelisch-deutsche Freundschaft geehrt. Der Journalist kritisierte in seiner Rede mangelndes Verständnis für Israel.
„Bild”-Herausgeber Kai Diekmann macht sich publizistisch für Israel stark. Dafür wurde er am Sonntag ausgezeichnet.
KÖLN (inn) – Der Herausgeber der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, hat den „Goldenen Olivenzweig“ des Jüdischen Nationalfonds in Deutschland erhalten. Diekmann bekam den Preis im Rahmen des zweiten „Natürlich für Israel“-Kongresses in Köln verliehen. Der Preis soll Menschen ehren, die aktiv zur Völkerverständigung beitragen und sich für Frieden und die Freundschaft mit Israel einsetzen. Der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman nannte in seiner Laudatio Aspekte, die Diekmann mit Israel verbinde. „Du verweist immer wieder darauf, dass Israel auch die Freiheit Europas verteidigt, und dass wir dafür dankbar sein können“, erinnerte er. Diekmann habe auf zahlreichen Reisen eine Faszination für Israel entwickelt, die er im März 2016 bei einer besonderen Pressereise auch anderen Journalisten nahegebracht habe. Die „Bild“-Zeitung, deren Chefredakteur Diekmann war, habe sich unter anderem mit der Kampagne „Stimme erheben“ gegen Judenhass in Deutschland stark gemacht. Hadas-Handelsman verwies auf die Unternehmensstatuten der Axel Springer SE, wonach die Aussöhnung mit Israel und das Bekenntnis zum Lebensrecht des israelischen Volkes zu den Zielen des Verlags gehören. Nach seiner Beobachtung sei dennoch eine kritische Berichterstattung gegeben: „Die Journalisten bei Springer üben konstruktive Kritik und tun dies aus der Perspektive eines Freundes heraus“, lobte er. Einseitigen Schuldzuweisungen gegen Israel erteile Diekmann immer wieder eine Absage. Diekmann sei sturmerprobt und bleibe felsenfest bei dieser Haltung, auch wenn man damit keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnen könne. „Dafür bekommt er meine höchste Anerkennung“, erklärte der Botschafter.

Diekmann: „Israel verteidigt Europas Freiheit“

Diekmann sagte in seiner Dankesrede, dass es in Deutschland nie wieder Platz für Antisemitismus geben dürfe. Für Israel fehle es oft an Verständnis: „Wir können es uns nicht vorstellen, was es bedeutet, in einem kleinen Land zu leben, während alle Nachbarn behaupten, dass es erst dann Frieden gebe, wenn alle Juden ins Meer getrieben wurden.“ Das Bekenntnis zum Lebensrecht des israelischen Volkes in den Arbeitsverträgen des Springer-Konzerns sei nicht nur eine Worthülse, sondern werde als Leitbild im Alltag gelebt und umgesetzt. „Dazu gehört, dass wir immer dann an der Seite Israels stehen, wenn sein Existenzrecht in Frage gestellt wird. Und das ist seit der Staatsgründung der Fall“, sagte der Journalist. Der „Natürlich für Israel“-Kongress stand unter dem Motto „Koexistenz“. Vor rund 1.000 Teilnehmern berichteten Israelis von ihren Erfahrungen des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen – wie etwa der Arzt Masad Barhum, der in seiner Klinik Juden, Muslime, Drusen und syrische Kriegsflüchtlinge versorgt. (mb)

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