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Avi Dichter: „World Vision“ ist nur ein kleines Beispiel für Geldmissbrauch

Es ist gang und gäbe, dass Spendengelder für den Gazastreifen in die Hände von Gruppen kommt, die Israel vernichten wollen. Der frühere Geheimdienstchef Avi Dichter wirft der Weltgemeinschaft deswegen Naivität vor.
Avi Dichter wirft der Weltgemeinschaft Naivität im Umgang mit Spendengeldern vor
JERUSALEM (inn) – Zahlreiche Hilfsgelder für den Gazastreifen gelangen in die Hände islamistischer Terrorgruppen wie der Hamas. Das hat der Vorsitzende des Knesset-Verteidigungsausschusses Avi Dichter am Montag im israelischen Rundfunk betont. Der Weltgemeinschaft wirft er vor, in dieser Hinsicht „naiv“ zu sein. Der mutmaßliche Missbrauch von Geldern für „World Vision“ sei nur ein kleines Beispiel. Fast alle Angestellten der Vereinten Nationen im Gazastreifen seien Mitglieder der Hamas, führte der frühere Leiter des Inlandsgeheimdienstes „Schabak“ weiter aus. Das erklärte Ziel der Terrorgruppe ist die Vernichtung des Staates Israel. „Wenn man sich Organisationen anschaut wie die UN und aufgeklärte Länder mit gängigen Weltsichten, die in die Falle der Hamas oder des Islamischen Dschihad tappen – es ist einfach erstaunlich zu sehen, in welchem Ausmaß und mit welcher Macht das Jahr für Jahr funktioniert.“Unterdessen haben der „Schabak“ und die Polizei am Dienstag einen Mitarbeiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) festgenommen. Er soll für die Hamas gearbeitet haben. Die Terrorgruppe bestreitet jegliche Verbindung zu dem 38-jährigen Ingenieur.

Terrortunnel weiter eine Gefahr

In dem Gespräch ging Dichter auch auf die Gefahr durch Terrortunnel. „Der Staat investiert enorme Summen, um Lösungen zu finden“, sagte der „Likud“-Politiker laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Israeli habe jedoch noch keine „vollständige Antwort“ auf die Bedrohung gefunden. „Die Gefahr ist weiterhin vorhanden. Die Hamas widmet ihr Herz und ihre Seele und all ihre Möglichkeiten dem Bau der Angriffstunnel.“ Dichter prangerte zudem die Kritik des Verteidigungsministeriums am Atomdeal mit dem Iran an. Das Verteidigungsministerium hatte den Deal mit dem Münchner Abkommen von 1938 verglichen, hat diesen Vergleich aber inzwischen zurückgenommen. Mit dem Münchner Abkommen erhoffte sich unter anderem Großbritannien, durch Zugeständnisse an Nazi-Deutschland den Frieden zu wahren. Dichter sagte, der Vergleich sei ein Fehler gewesen und komme zudem zum falschen Zeitpunkt. Israel und die USA verhandeln gerade über Militärhilfen. (df)

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