Suche
Close this search box.

Franzosen dienen in Israel am häufigsten freiwillig

Fast die Hälfte aller Freiwilligen in der israelischen Armee stammt aus Frankreich. Jedenfalls betrifft das die letzten beiden Jahrgänge. Aber das Militär nimmt auch nicht jeden, wie zwei aktuelle Fälle zeigen.
Israelische Soldaten bei einer Rekrutierungsübung in den Golanhöhen
TEL AVIV (inn) – Die meisten Freiwilligen im israelischen Militär kommen aus Frankreich. Zum zweiten Mal in Folge führen die Franzosen die jährliche Statistik des Verteidigungsministeriums an, die es am Mittwoch veröffentlichte. Im aktuellen Jahr haben sich fast 500 Freiwillige aus 21 verschiedenen Ländern bei der israelischen Armee gemeldet. Fast die Hälfte aller Freiwilligen, 45 Prozent, besitzt die französische Staatsbürgerschaft. Darauf folgen im aktuellen Jahr Freiwillige aus den USA (29 Prozent) und Großbritannien (5 Prozent). Die offizielle Einschreibung ist traditionell im August. Die meisten dieser Soldaten (geschätzte 80 Prozent) werden für mindestens 18 Monate Teil von Infanterie-Kampfeinheiten sein. Viele davon verlängern anschließend noch einmal den Dienst. Vor der Einberufung werden Freiwillige und neue Einwanderer in einem Lehrgang speziellen körperlichen und mentalen Anstrengungen zur Schulung ausgesetzt. Die Sicherheits- und die Gesellschaftsabteilung des Verteidigungsministeriums organisieren den Lehrgang. Der relativ neu eingerichtete Lehrgang konzentriert sich auf Märsche, Körpertraining, Treffen mit israelischen Militäroffizieren und Museums-Touren. Die Kurse sollen auch die Hebräisch-Kenntnisse der Teilnehmer verbessern, sie generell auf das Leben als Soldat vorbereiten und über Rechte und Pflichten aufklären.

Ausmusterungsgründe: Gewicht und Alter

Vor dem Hauptquartier der militärischen Streitkräfte in Tel Aviv gab es indes eine Protestaktion, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet. Die beiden Demonstranten setzten sich dafür ein, vom Militär einberufen zu werden. Ein junger Immigrant aus Texas, Navon Kaplan, kam 2011 nach Israel. Für anderthalb Jahre diente er als Soldat beim „Eisenkuppel“-Verteidigungsprogramm. Er wurde wegen zu viel Gewichts ausgemustert. Deswegen hat er 45 Kilogramm abgenommen. Aber das Militär will ihn nicht mehr, weil er zu alt sei. „Ich will im Militär dienen, um den Staat und meine Soldatenkollegen zu verteidigen“, sagte Kaplan. Der Australier Philipe Rodriguez kam vor einem Jahr aus Sidney nach Israel. Seine gesamte Familie konvertierte zum Judentum. Wegen seines Alters hat aber auch er Probleme, einberufen zu werden. Der stellvertretende Verteidigungsminister Eli Ben-Dahan (HaBait HaJehudi) unterstützt das Anliegen der beiden: „Ich bin voller Stolz, wenn ich die Motivation und Hingabe der beiden für Israel sehe.“ An der Situation kann aber auch er nichts ändern. Ausgemusterte Soldaten erhalten finanzielle Unterstützung in einer Höhe von bis zu knapp 6.000 Euro. Die Unterstützung hängt von der Länge der Dienstzeit ab. (mm)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen